Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

Da mm dieses Siebeneck blos gezeichnet und nicht wie der Kreis in 
eine Platte gravirt war, ferner die Fläche des Siebeneckes 10810, die des 
Kreises nur 70741 Qnadratzoll betragen hatte, so ist Grund vorhanden 
anzunehmen, daß zu einem Versuche mit dem gravirten Kreise weniger als 
14 Minuten nöthig waren. 
Der Umfang des ebenfalls gravirten Kreises bei den Versuchen 
Bauernseinds, hatte eine Länge von 7675 Wiener Zoll, zu einer vollstän 
digen Beobachtung wurde 1'5 Minuten verwendet, diese Versuche sind also 
mit einer größeren Aufmerksamkeit vorgenommen worden. 
Da beide Kreise eingravirt waren, so ist an ein Ausweichen von der 
Peripherie, weder bei dem einen noch bei dem anderen Versuche zu denken, 
mtb da man bei dem Umfahren nicht fehlen konnte, so ist es gleichgültig, 
wie groß der Umfang war, es hat daher in diesem Falle die kleinere oder 
größere Fläche der Kreise, auf die Schärfe der Messung keinen Einfluß; eben 
so darf vorausgesetzt werden, daß bei Leiden Versuchen der Umstand nicht 
außer Acht gelassen worden ist, den Fehler wegen der nicht genauen Wieder 
kehr zu dem Anfangspunkte der Bewegung, so gering als möglich zu machen; 
aus dem Allen folgt also, daß die Leistungen beider Maschinen nur nach 
dem Verhältniß des mittleren Fehlers zu der wahren Fläche zu beur 
theilen sind. 
Nun beträgt dieser Verhältnißquoticnt nach den Versuchen Stampfer's 
»«Vo nach jenen des Bauernfeind's somit gibt der Apparat von 
Wetli die Resultate genauer, und Hofrath Hansen hat daher durch seine 
große Anzahl Rollen den Apparat nicht verbessert, noch weniger, wie Barfuß 
meint, zur Vollendung gebracht*). 
Berechnung der sämmtlichen Parzellen einer Gemeinde. 
§. 76. Da die Blätter vom Tische abgenommen sind, bevor die Fläche 
bestimmt worden ist, so ist das nächste, daß der Geometer untersucht, ob sich 
das Sektionsrechteck geändert hat, und wie viel die Aenderung betrage. 
Zu diesem Zwecke nimmt er mittelst eines Stangenzirkels die Seiten 
des Rechteckes von dem Sektionsblatte ab, mtb bestimmt ihre Länge. Neh- 
metr wir den speziellen Fall an, man habe bei den längerett Seiten die 
eine 994 4, die andere 994'8 Klafter gefunden, 
Mittel 994 6 Klafter lang; mtb um 5 4 Klafter 
eingegangen; bei den kürzeretl Seiten habe matt 
die eine 797 8, die andere 797 2 Klafter ge 
funden, so sind die kürzeren Seiten 797 5 lang 
und eingegangen um 2°5 Klafter. 
Stellt uns ABCD, Fig. 61, das Sek 
tionsrechteck, wie es richtig attfgetragen ist, und 
Abcd in seiner gegenwärtigen Größe vor, so ist das 
letztere um die Rechtecke Bbcg-]-Ddcf-f-cgfC 
kleiner als es vorausgesetzt wird. 
*) In Dinglers Journal 136. Band 3. Heft ist vom Prof. Decher auch eine voll 
ständig ausgearbeitete Theorie und Konstruktion eines neuen aber auf Polar- 
Koordynaten gegründeten Planimeters enthalten.
	        
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