Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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bewegt man den Hebel zurück, so geht der Bleistift in die Höhe, aber anch 
der Stift r wird durch den Hebel aufgehoben, so daß keine Beschädigung 
des Originals zn befürchten steht. 
Ans dieser Beschreibung folgt, daß der Bleistift immer bei A, der 
metallene Stift bei 0 bleibt; ferner, daß man das Original beliebig ver 
kleinern könne; die Vergrößerung jedoch hat ihre Gränze; denn setzen wir 
das Verhältniß der Copie znm Original sei in Zahlen ausgedrückt— «: (3, 
so ist vermöge §. 86 II Cop. : Orig. — AG: Gv, also auch AG :GD= « : ¡3. 
Nun kann nach der Konstruktion des Pantographen von Kraft AG 
nicht größer als 16, höchstens 17 Zoll genommen werden; bleiben wir bei 
der ersteren Zahl, so ist AG—16, Gl)—8, somit a '-ß= 16:8=2:1, d. h. 
die Linien der Copie können nur noch einmal so groß als die des Origi 
nals werden, imb das ist in manchen Fällen eine zu enge Gränze. 
Bei der ursprünglichen Konstruktion der Mailänder Pantographen 
sind alle vier Leisten ganz vorhanden, bei diesen ist also keine solche Be 
schränkung in der Vergrößerung *). 
Zum Schlüße dieser beiden Paragraphe bemerken wir noch, daß zum 
Pantographiren ein ebener politirter Tisch von wenigstens einer Quadrat- 
klafter Fläche und Form nothwendig ist. Beim Copiren selbst wird vorerst 
das Original mittelst Heftnägel zunächst des Zeichners befestiget, die Hülsen 
des Pantographens auf die erforderlichen Intervalle gestellt, hieraus dieser 
ans den Stift 0 gesetzt, rmd der Ort durch Versuche ansgemittelt, wohin 
der letztere kommt, damit die äußersten Gränzen des Originals noch von 
dem metallenen Stifte des Pantographen erreicht werden. 
Zst dies geschehen, so wird das Zeichenpapier auf den Tisch gelegt 
imb mittelst des Pantographen untersucht, wie jenes zn liegen komme, da 
mit die Copie auf demselben eine zweckmäßige Lage bekomme, ist diese aus 
gemittelt, so wird das Papier angeheftet, zuletzt der Bleistift eingesetzt und 
untersucht, ob er centrisch gespitzt ist**); dies erfährt man, wenn der Blei 
stift sammt seiner metallenen Cinfassnng gedreht, auf einem Punkte stehen 
bleibt. 
Die weitere Operation ist eine mechanische Arbeit und braucht nicht 
näher erklärt zu werden; doch ist von Zeit zn Zeit nachzusehen, ob der 
Stift 0, oder eigentlich der Körper II nicht verrückt worden ist, was leicht 
mittelst des Pantographen selbst untersucht werden kann. 
*) Die Pantographen sind von Christopb Schein er erfunden, das hierüber her 
ausgegebene Werk: Christophori Seheiner e Societate Jesu germano-suevi Pon- 
tographice etc. Nomae 1631, ist gegenwärtig sehr selten zu bekommen; die beiden 
Arten der Pantographen sind daselbst ans der Seite 25 der Hauptsache nach 
abgebildet. 
**) Man hat auch eine kleine Maschine den Bleistift centrisch zu spitzen.
	        
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