91. Aufgabe. Ein Viereck ABCD, Fig. 72 durch gerade
die AC u u d B D
schneide» de Linien
in mehrere, z. B. in
drei Theile zu thei
len, deren Flächen
sich wie die Zahlen
m :n:p verhalten.
1. A nfl ösun g.
Man theile die Seiten
AC, BD nach dem ge
gebenen Verhältnisse; es
sei also Aa: ad : dC~Bc: cf :fD = m:n:p; verbindet c und t mit A,
zieht ferner durch D eine mit AC parallele Linie DF, welche die eben ge
zogenen Linien in b und e schneidet, verbindet e mit d, und b mit a, |o
sind vor der Hand del und abc die Gränzen der Flächen.'
Bezeichnen wir die Theile mit Al, Ai, P und verbinden wir A, a
mit D so haben die Dreiecke AeB und Ave in A den Scheitel, also gleiche
Höhe, daher AeB: Ave — Bc: cD, oder statt den letzten zwei Größen ihre
Werthe gesetzt: AeB: ADe — m: (n-f-p), daraus folgt
ADc AeB i).
Werden ferner b und D als die Scheitel der Dreiecke Aab und aCD
angenonnnen, so verhält sich, weil DF mit AC parallel ist
Aab: aCD — m: (n-)-p), folglich ist aCD ——^ Aab 2).
Wird die Gleichung 1) und 2) addirt, so ist
ADe-j-aCD (AcB+Aab), daher
(AeB -f- Aab): (ADc -s- aCD) — m: (n-s-p).
Aber AcB-{-Aab=AabcB=AI; ferner, wenn der Durchschnitt zwischen
AD und ab mit r bezeichnet wird so sind (8- 89, vierter Satz) die Flächen
Abr und arD gleich, also ADe -f- aCD = Dcbr Arb -j- aCD
= D c b r+ arD -|- aCD = a C D c b = N-J-P, somit, wenn diese Werthe
in die letzte Proportion substitnirt werden Al: (X-s-P) — m: (n-j-p) 3).
Auf dieselbe Art kann, wenn noch d mit D verbunden und der Durch
schnitt zwischen de, AD mit s bezeichnet wird, bewiesen werden, daß
AdefB:CDfed = (m+n) : p, oder (ADf-N): P = (m-j-n) : p 4).
Alls der Proportion 3) und 4) folgt Ai:N = m:n; es ist daher all-
gemeill Al: Al: P = m: n: p.
Daß diese Auflösungsart auch auf mehr als drei Theile anwendbar
sei, ist ails dem Gesagten ersichtlich.
Der Winkel abc und des wird in vielen Fällen so stumpf sein, daß
diese Gränze belassen werden kann; will man sie in eine gerade ändern,
so ziehe man z. B. bei abc von b eine mit ac parallele Linie bg, welche
die BD in g schneidet, verbinde a mit g, so ist diese gerade Linie die de
finitive Gränze zwischen P und N wegen §. 89, vierter Satz.
Ganz ans dieselbe Art kann die Gränze det in eine Gerade geändert werden.