Erster Abschnitt.
Aufnahme vieler im Zusammenhange stehender Parzellen.
§. 1. Unter den verschiedenen bisher bekannten Instrumenten zur Ver
messung der Polygone gewährt der Meßtisch den Vortheil, daß man sogleich
die horizontale Projektion der aufzunehmenden Fläche konstruirt; aus diesem
Grunde wird er fast ausschließlich zu jeder großem Aufnahme angewendet.
Wollte man aber auf die im ersten Bande §. 121 erklärte Art die Fläche
von sehr vielen int Zusammenhange stehenden Parzellen mit dem Meßtische
bestimmen, so müßte man $u jeder einzelnen entweder eine eigene Standlinie
messen, oder eine Seite der bereits aufgenommenen Parzelle als Standlinie
für die anstoßende benützen. Das Erstere ist mit vielen Umständen und Zeit
verlust verbunden, auch nicht immer ausführbar, das Letztere aber gewährt
nicht die erforderliche Schärfe, da bei jeder Aufnahme kleine unvermeidliche
Fehler entstehen, die sodann auf die anstoßende Parzelle übergehen würden.
Wir wollen hier, und zwar vorerst im Allgemeinen, die Art und Weise
angeben, wie die Flächen vieler Parzellen, die zusammen mehrere hun
dert Quadratur eilen betragen können, aufgenommen werden, dabei
voranssetzerr, daß die Dctailausnahme mit dem Meßtische ausgeführt wird.
Die Ordnung der erforderlichen Operationen ist fol
ge n d e:
1. wird die horizontale Entfernung zweier Punkte der Erdsiäche bestimmt;
diese Entfernung nennt man die Grundlinie oder Basis;
2. wird die ganze zu vermessende Fläche mit einem Netze von Drei
ecken überzogen, wobei nach der Theorie jede Seite so groß als möglich sein
soll; diese nennt man Dreiecke der ersten Ordnung;
3. in jedem dieser Dreiecke werden alle drei Winkel gemessen, mit diesen
und der Basis alle Seiten berechnet;
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