Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

4. nach diesem wird die Fläche mit Dreiecke» zweiter Ord 
nung überzogen, dabei soll auf jede Quadratmeile wenigstens ein solches 
Dreieck fallen; die Winkel derselben werden gemessen, mit diesen und den 
Seiten der Dreiecke erster Ordnung ihre Seiten berechnet; 
5. mit diesen Seiten und Winkeln werden alle Dreieckspunkte durch 
Abszissen und Ordynaten auf einen Meridian oder eine andere 
Linie bezogen; 
6. von den Dreiecken zweiter Ordnung wird im verjüngten Maße eines 
auf das Tischblatt aufgetrageu, und auf diesem sodann so viele Punkte be- 
stimmt, daß wenigstens drei auf jenes Tischblatt fallen, mit welchem das 
Detail aufgenommen wird. 
Diese Operation nennt man das graphische Trianguliren, 
während die Bestiunuung der Dreiecke erster und zweiter Ordnung das tri 
gonometrische genannt wird. 
7. Der Geometer trägt drei solche Punkte auf sein Tischblatt aus, und 
beginnt mit diesen die Detailaufnahme. 
Wahl und Messung der Basis. 
§. ?. Da mit Hülfe der Basis alle andern Seiten berechnet werden, 
so muß diese mit aller möglichen Schärfe gemessen sein; daher ist kein Um 
stand als zu geringfügig zu betrachten, der nur einigermaßen zur Erreichung 
der verlangten Schärfe beiträgt. 
Zur Grundlinie muß ein geeignetes Terrain, nämlich harter, ebener 
freier Boden gewählt werden; dieser darf also nicht durch Flüsse, Sümpfe, 
oder durch Gebüsche und Waldungen durchschnitten sein, auch muß man von 
einem Endpunkte den andern seheil können. Um die unvermeidlichen Fehler 
sowohl in der Messung der Basis als der Winkel nach allen Seiten ziemlich 
gleich zu vertheilen, soll jene so viel wie möglich in der Mitte der zu ver 
messenden Fläche, auf einem etwas erhabenen, nach asscu Seiteil eine freie 
und wette Aussicht gewährenden Boden liegen, unb wenigstens 5 bis 6000 
Klafter lang sein. Die Endpuilkte der Basis müssen unverrückbar und so 
scharf als möglich bezeichnet werden. 
§. 3. Zur möglichst scharfeil Bestimmung der Endpunkte der Basis 
uild Sicherung derselben gegeil Zerstörung wird au jedem Ende nahe eine 
Kubikklafter Erde ausgehoben, in der Sohle werden 4 starke Pflöcke so ge 
schlagen, daß der Durchschnitt der Diagonalen genau in dem Endpunkte der 
Basis zu liegcil kommt, daselbst wird ebenfalls ein eicheller Pflock gesetzt, auf 
dessen Oberfläche jener Durchschnitt durch eilten bis auf den Kopf eingeschla 
genen Nagel bezeichnet, endlich werden um den Pflock Glasstücke und Asche 
gestampft. 
Null wird ill dem ausgehobellell Würfel eine Kubikklafter Mauer aufge 
führt, iil die Mitte der oberen Ouadratklafter ein Steill von drei Ouadratfuß 
Fläche uild zwei Fuß Dicke mit bem ganzen Mauerwcrk eben eillgesetzt, die 
Mitte dieses Steines wird kollisch, oben 2 unten 4 Zoll Durchmesser und 
2 Zoll tief ausgehöhlt, die Höhlmlg mit Blei ausgegosftll und auf der Ober 
fläche dieses abgestuften Kegels der Basispunkt bezeichnet.
	        
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