Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

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7' lange Latte B parallel mit A verschoben und mittelst der Schraube C 
festgestellt werden kann; durch dieses Mittel kann eine 12' lange Latte er 
zielt und die einzelnen Theile leichter transportirt werden. Jede dieser 
Latten ist am untern Ende mit Messing oder Eisen beschlagen, damit sic 
nicht so leicht abgenützt werden. 
Um den Punkt zu bestimmen, in welchem die Latte von der Visur 
getroffen wird, ist auf jener B eine 12" breite und 8 bis 9 Zoll hohe 
Tafel von Eisenblech oder Holz vermittelst einer an der Rückseite der Tafel 
angebrachten Hülse verschiebbar. Diese gewöhnlich Zieltafel oder Ziel 
scheibe genannt, ist abwechselnd mit zinnvberrother und weißer Farbe an 
gestrichen, dabei hat man die Formen D und E, Fig. 115 und 116 als 
die tauglichsten gefunden. 
Bei der Tafel O ist in der Mitte ein 2" breiter weißer Streifen, 
der übrige Theil roth angestrichen, bei der Tafel E ist die Flache durch zwei 
Diagonalen in vier Dreiecke getheilt, wovon die zwei gegenüber gelegenen 
mit gleicher Farbe angestrichen sind. Bei großen Distanzen ist die letztere 
Form die bessere. 
Zst die Latte sammt der Zieltafel in einem Punkte vertikal ausgestellt, 
so wird letztere auf ein verabredetes Zeichen sv weit geschoben, bis die ho 
rizontale Bisnr durch die Mitte der Tafel geht, und in dieser Stelle durch eine 
rückwärts befindliche Klemmschraube befestiget. Damit nun die Lattenhöhe be 
quem abgelesen werden könne, ist in den Zieltafeln ein Rechteck so ausgeschnitten, 
daß die obere Seite ab genau in der Mitte der Tafel liegt, somit giebt die 
Linie ab den Punkt an, bis zu welchem die Höhe der Latte abzulesen ist. 
Da die Nivellirlatten nur in ganze Zolle getheilt sind, so ist, um 
auch die aliquoten Theile eines Zolles ablesen zu können, die Seite 
b e in Linien getheilt, die Nummerirung derselben fängt bei b an. 
So lange die Höhe der Latte weniger als 7' beträgt, 
reicht die eine Stange B, da sie etwas über 7' ist, aus; soll 
eine größere Höhe bestimmt werden, so wird die Zicltafel auf 
der Latte B genau auf 7 Fuß gestellt, hierauf diese Latte neben jener 
A so hoch geschoben, bis die Zieltafel in die horizontale Bisnr trifft. 
Die Lattenhöhe ist sodann 7' mehr dem Theile der Latte A, wel 
cher von ihrem Fußpunkte bis zu dem untern Ende der Latte B 
enthalten ist; um aber das Addiren zu beseitigen, sind die Fuße 
der Latte A mit 8, 9, 10 rc. nummerirt und um die Linien 
eines Zolles abzulesen, ist der unterste Zoll der Latte B in 
Linien abgetheilt. 
Tritt der Fall ein, daß die Höhe der Latte nahe 7 Fuß 
beträgt, so ist es äußerst unbequem, die Tafel in dieser Höhe 
sanft zu bewegen, diesem Uebelstande hat man auf folgende 
Art abgeholfen: Die Nivellirlatte, Fig. 116 ist 12' lang und 
2" breit, hat an beiden Enden Oeffnungen, in welchen sieb 
kleine Rollen 6 und g befinden, an die Zieltafel ist bei m 
eine Schnur angebunden, geht über die Rolle f ^auf der rück 
wärtigen Seite bis g, und das zweite Ende der Schnur ist an 
der Tafel bei n befestiget. Der Gehülfe bewegt somit die Tafel 
durch das entsprechende Anziehen der Schnur, und stellt jene,
	        
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