Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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so, daß ihre untern Kanten die Oberfläche des Wassers berühren, so ist die 
Visur von dem Okular- über das Objektivdiopter horizontal, vorausgesetzt, 
daß die Okularspalte und der Objektivfaden von der untern Kante gleich 
weit abstehen. 
Die Kanalwage bedarf demnach keiner Rektifikation; die Genauigkeit, 
welche mit diesem Instrumente erreicht werden kann, wird auf bis 
W?n> angegeben. 
Zusatz 1. Man hat auch Kanalwagen, bei denen das Gefäß von Holz und mit 
Quecksilber gefüllt ist, ans dem die Diopter schwimmen. Ein solches Instrument 
ist wegen des Quecksilbers unbequem zu trausportiren und kostspieliger als das 
obere. 
Zusatz 2. In diese Klasse gehört auch das vom Br etschneid er angegebene In 
strument. Es ist sehr sinnreich konstrnirt, leicht in einer Rocktasche zu tragen, 
aber ans andern Gründen wenig im Gebrauche. 
Das Mvellirdiopter von Bega. 
§. 127. Wie der Name dieses Instrumentes anzeigt, ist der Haupt- 
bestandtheil desselben ein Diopterlineal AB, Fig. 118, 2 bis 2\ Fuß lang; 
die beiden Diopter AC 
und BD sind senkrecht 
auf das Lineal aufgestellt, 
unbeweglich und höch 
stens 2" hoch; jedes dieser 
Diopter hat eine Oknlar- 
spalteuudObjektivöffuuug 
in welch' letzteren der Fa 
den horizontal gespannt 
ist. Das Jnstrulnent ist 
also wegen dem Nivelliren 
aus der Mitte zum Vor- und Rückwärtövisiren eingerichtet. 
An dem Lineale ist nach der Länge eine 8" lange Libelle ab, welche 
bei a die Rektifikationsschraube hat; um die Visirebene in die horizontale 
Lage zu bringen, ist unterhalb des Lineals ein Ansatz c und jenes mit 
einem Qnerstücke cd verbunden. Das Lineal, oder eigentlich die Visirebene, 
ist um das eine Ende desselben bei c beweglich, an dem andern Ende des 
Oucrstückes bei ü ist die Elevativusschraube 1; durch diese aber kann die 
Visirebene nur nach einer Richtung bewegt, somit nur eine Linie derselben 
horizontal gestellt werden, uul die ganze Ebene in die erforderliche Lage 
zu bringen, hat das Stück eck unterhalb den Ansatz c und dieser ist wieder 
mit der Hülse b durch das Zirkelgewiude verbunden. 
Der Ansatz e erhält durch die Schraube m eine Bewegung, deren 
Richtung senkrecht auf jener ist, die durch die Schraube f hervorgebracht 
wird, durch diese beiden ist es möglich die Visirebene horizontal zu machen. 
Um bei dem Gebrauche zu erkennen, ob die Visirebene durch die 
Schraube m die richtige Lage erhalten hat, befindet sich auf der oberen 
Ebene des Lineals noch eine zweite etwa zwei Zoll lauge Libelle, senkrecht 
auf die Richtung der ersteren angebracht, letztere hat keine Rektifikations 
schraube, sie ist so befestiget, daß ihre Blase einspielt, wenn der Objektivfaden 
horizontal ist.
	        
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