Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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Beim Gebrauche wird das Instrument auf ein Zapfenstativ aufgesetzt 
und durch eine Klemmschraube befestiget. 
Rektifikation des NivellirdiopterS. 
§. 128. Die Rektifikation besteht darin, daß die längere Libelle ein 
spielt, wenn die Visirebene horizontal ist. Dies zu untersuchen wählt mau 
eine Linie AB Fig. 119, von 40 bis 50 Klafter, stellt in einem ihrer 
Endpunkte z. B. in B das Instru 
ment, in dem andern die Nivellir- 
latte, letztere genau vertikal auf, 
bringt beide Libellen zum Einspielen 
und läßt endlich die Mitte der Ziel 
tafel scharf in die Visur schieben. 
Ist dies geschehen, so schreibt man die Jnstrumentenhöhe, nämlich 
die Hohe der Okularspalte ober dem Boden Bä—I, und die Lattenhöhe 
Ab—1 auf, welche letztere aber, wenn wir annehmen, daß die Visirebene 
äb gegen den Horizont aä zu hock ist, um die Größe a b—x zu groß be 
stimmt wurde. 
Berechnet man noch für die bekannte Entfernung AB den Unterschied 
zwischen den beiden Horizonten, so hat man alle Daten um den Höhen 
unterschied b zwischen A und B nach der Gleicknng t), 8. 122, zu erhalten, 
es ist nämlich b—(I-}-w)—(1—x). 
Nun stellt man das Instrument in A, die Latte in B und wieder 
holt die ganze im Standpunkte B gemachte Operation, so bekommt man 
die Jnstrumentenhöhe A e—F, die Lattenhöhe B g=l' und diese wieder mn 
die Größe fg—ab = x zu groß, weil die Visirebene cg diesmal unter 
demselben Winkel gegen den scheinbaren Horizont ck geneigt ist, wie in 
dem ersten Standpunkte, cs ist also b——j(I'-j-w)—(1'—x)j. 
Die beiden Werthe für b müssen einander gleich sein, daher (I-J-w) 
—(1—x)=— ¡(T—j-w)—(!'—x)j. Aus dieser Gleichung folgt 
Ist dieser Werth x nicht gleich Null, so ist die Visirebene, obschon 
die Libelle einspielt, nicht horizontal, und zwar oberhalb des Horizontes, 
wenn das x negativ, somit von der Lattenhöhe abgezogen, dagegen unter 
halb derselben, wenn das x positiv ausfällt, somit addirt werden soll. 
Schiebt man nun die Zieltafel um das berechnete x nach Erforderniß 
höher oder tiefer, so ist, nachdem die Nivellirlatte wieder in B vertikal ge 
stellt wurde, ihre Mitte mit der Okularspalte des in A aufgestellten Instru 
mentes in einer horizontalen Ebene, bringt man daher die Visur durch die 
Elevationsschraube auf die Mitte der Zieltafel, so ist jene horizontal, aber 
weil durch die letzte Bewegung die Blase der Libelle aus ihrer Mitte ge 
kommen ist, so muß inan zuletzt diese durch die Rektifikationsschraube zum 
scharfen Einspielen bringen. 
In der Folge braucht die Libelle nur gut einzuspielen, so ist die Visir 
ebene horizontal. Znm Schlüsse bleibt noch zu bemerken, daß bei der gan-
	        
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