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tung der beiden andern Stellschrauben und bringt mit diesen allein die
Blase in die Mitte, ist das geschehen, so wird die Blase ruhig stehen blei
ben, wenn -auch das Fernrohr langsam im Kreise bewegt wird.
2. Das Fadenkreuz in die Ebene des optischen Bildes
zu bringen.
Dies zu erreichen wird die Fassung des Okularglases so weit heraus
geschraubt, bis die Faden ganz schwarz erscheinen; ist dies geschehen, so lasse
man in einem der bezeichneten Punkte eine Nivellirlatte aufstellen, richte
das Fernrohr gegen dieselbe, und stellt die Okularröhre so, daß die Latte
deutlich gesehen wird.
Ob das Fadenkreuz genau in der Ebene des Bildes ist, wird wieder
nach 8- 107, 1. Theil näher untersucht; bleibt der Durchschnitt der Fäden
ans dem Bilde nicht ruhig, so wird die Okularröhre entsprechend verschoben.
3. Den einen Faden horizontal zu stellen.
Die Prüfung, ob er nicht vielleicht schon horizontal ist, wird wie bei
dem vorhergehenden Instrumente vorgenommen, ist eine Nachhülfe erforder
lich, so schraubt man das Okularglas ganz weg und dreht die kurze Röhre,
an welche das Fadenkreuz befestiget ist, vorsichtig nach der erforderlichen
Richtung; ist auch diese Berichtigung in der Ordnung, so ist noch die letzte
und die wesentlichste vorzunehmen, nämlich
4. daß die Bistrebene horizontal ist, wenn die Libelle
einspielt.
Das dabei zu befolgende Verfahren ist bei dem vorhergehenden In
strumente umständlich auseinander gesetzt worden, weshalb wir die Wieder
holung für überflüssig halten.
Zusatz. Nach beendeter Rektifikation wird man das eine Ende der Leiste ä genau
zwischen zwei an dem Ansätze d angebrachten Linien finden; durch diese Einrich
tung wird die horizontale Stellung der Vifirebene sehr erleichtert.
Bringt man nämlich vorerst das Ende der Leiste ä durch die Elevations
schraube zwischen diese Linien, so kann die horizontale Lage der Umdrehungsebene
der Visur bei rektifizirter Libelle einzig durch die Stellschrauben erzielt werden.
Das Nitiellirmstrumettt von Reichenlmch.
§. 132- Dieses Instrument, Fig. 123, besteht aus einem achromatisch-
terrestrischerl Fernrohre, beffen Okularröhre durch die Schraube a bewegt wer
den kann; innerhalb dieser Röhre ist das Diaphragma mittelst vier
Schräubchen gehaltert, wovon die zwei b uub b' das Fadenkreuz in der
vertikalen, zwei andere o und das diesem gegenüber gelegene c' in der ho
rizontalen Richtung verschieben, durch die kombirlirte Bewegung aller kann
der Durchschnitt der beiden Fäden in die optische Achse gebracht werden.
An das Fernrohr ist eine geschliffene in gleiche Intervalle getheilte
Libelle angeschraltbt, diese hat bei e und auf der andern Seite ein zweites
Schräubchen, mittelst welchen der Glascylinder in der horizotltalen Richtung,
ferner bet 1 eines, durch welche die Libelle in der vertikalen Richturrg be
wegt werden kann.
Das Fernrohr hat von außen zwei Ringe aus Glvckenmetall von glei
chem Durchmesser, mittelst diesen ruht es in zwei gabelförmigen Ausschnitten
hh', welche die Fernrohrträger sind, und kann daselbst so weit gedreht werden,