Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

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Zu diesem Instrumente gehört ein nach beut Erfinder dieses Instru 
mentes benanntes Stativ. 
Rektifikation des Nivellirinstrumentes von Reichenbach. 
§. 133 Dieses Instrument kann aus jedem Zimmerfenster, das eine 
freie Aussicht gewährt, rektifizirt werden; die Ordnung, in welcher die Be 
richtigung vorgenommen wird, ist folgende: 
1. Wird die Achse der Libelle mit der physischen des 
Fernrohres in eine Ebene gebracht. 
Ist das Instrument aufgestellt, so wird das Fernrohr in die Richtung 
einer Stellschraube und mit dieser die Libelle zum Einspielen gebracht. Nun 
dreht man das Rohr in den Trägern ein wenig; nehmen wir an, das Ende 
der Libelle bei I sei dem Beobachter näher, als jenes bei 6, so wird die Blase 
nach der Drehung auö ihrer Mitte ausweichen, weil das Ende I tiefer als 
jenes 6 liegt, ist aber die Achse der Libelle mit jener des Fernrohrs in einer 
Ebene, so wird die Blase bei der Drehung des letzteren zwischen denselben 
Intervallen bleiben. 
Da das Fernrohr öfters ausgehoben wird, so könnte bei der obigen 
Annahme ein Fehler in der horizontalen Stellung der Bisur entstehen, wenn 
nämlich das erstere nicht jedesmal genau in derselben Lage eingelegt würde. 
Das eben Gesagte begründet die Nothwendigkeit der oben ausgespro 
chenen Rektifikation, und zeigt zugleich, wie das Stattfinden beider Achsen 
in einer Ebene erkannt werden kann. Sollte eine Rektifikation nothwendig 
werden, so dienen dazu die Schräubchen e und e', wovon das eine vorerst 
gelüftet werden muß, bevor das andere nachgeschraubt wird; welches aber 
zuerst in Bewegung zu setzen ist, kann leicht aus der Richtung, nach welcher 
die Blase gewichen ist, ausgemittelt werden. 
Dieser Versuch muß so oft wiederholt werden, bis die Blase bei der 
drehenden Bewegung des Fernrohrs sich nicht nach der Länge bewegt. 
2. Wird der Limbus horizontal gestellt. 
Man bringt die Alhidade in die Richtung einer Stellschraube mit die 
ser die Blase auf ihren gehörigen Ort und wendet hierauf das Fernrohr 
sammt der Alhidade um 180"; spielt die Libelle in dieser Lage nicht scharf 
ein, so beseitiget man die Abweichung zur Hälfte mit derselben Stellschraube, 
welche vorher angewendet worden ist, die andere Hälfte aber mit der Ele- 
vationsschranbe x und wiederholt dieses Verfahren, bis die Blase in beiden 
Lagen ihre Stelle nicht ändert. Beim Beginne dieser Rektifikation ist eS 
nicht nöthig, die Alhidade scharf um 180" zu drehen, erst dann, wenn die 
Blase nicht viel ausweicht, kann die Eintheilung des Limbus zur Hülfe 
genommen werden. 
Durch diese Operation wird nur der eine Durchmesser des Limbus 
horizontal, um dem ganzen Kreise diese Lage zu geben, bringt man die 
Alhidade in die Richtung einer zweiten Stellschraube und mittelst dieser 
allein, also ohne die Schraube x> zu gebrauchen, zum Einspielen. 
Die Möglichkeit, auf die beschriebene Art den Limbus horizontal zu 
stellen, wird ersichtlich, wenn man erwägt, daß die Alhidade mit dem Lim- 
buö in einer parallelen Ebene liegt, somit dieser horizontal wird, wenn es
	        
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