Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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kä 1. Wird die Höhe des Instrumentes mit 4'6" angenommen und diese 
Höhe auf der Latte mit Null bezeichnet, ferner die Nummerirung nach Ab 
wärts mit -f- nach Aufwärts mit — bezeichnet, steht ferner das Instrument 
Fig. 130 in M die Latte tnN, und ist MC=DE=NC'=4'6" in C'ber Nullpunkt 
der Eintheilung, so ist l^E—h—C'D, kann 
also unmittelbar abgelesen werden. 
Ist dagegen NC' die Höhe des In 
strumentes und MD' die Latte, so ist die 
negative Höhe gleich MD'—NC'=CD' und 
weil sodann in 0 der Nullpunkt der Ein- 
theilnng ist, CD' sogleich abzulesen. 
ad 2. Da die Gintheilung A von un 
ten also von M, wenn MD' die Latte vorstellt, die andere von 0 anfängt, so 
ist für einen Punkt a, Ma-j-aC=4'6", und für b Mb—Cb=4'6" liest man 
also beide Maßstäbe ab und berücksichtiget man, daß die Nummerirung oberhalb 
0 negativ zu nehmen ist, so muß die Summe beider Ablesungen der Jnstru- 
mentenhöhe gleich sein. 
ad 3. Wird das Instrument in M Fig. 131 die Latte in bl aufgestellt, ist 
6' der Nullpunkt der Eintheilung und die Visur FD 
horizontal, so ist CD=NE=b; geht man dann 
nach bl und läßt die Latte in M aufstellen, so 
ist bei einer horizontalen Visnr C'D' die ne 
gative Höhe — CD'—DC' also beide Angaben 
bis auf das Zeichen einander gleich. 
In dem Falle aber als die Visur von C 
die Richtung Ca haben sollte, wird man die Höhe in bl um aD zu klein fin 
den, sind dann die Standpunkte gewechselt und das Rohr mit der Libelle ein 
gestellt, so wird die Visur um dieselbe Größe auf der Latte Mb, nemlich 
um D'b zu viel zeigen, die beiden Angaben somit nicht stimmen; man hat also 
ein einfaches Mittel die Rektifikation des Instrumentes zu prüfen. 
Mit dem Fernrohre find drei Libellen verbunden, welche so eingerichtet sind, 
daß die mittlere einspielt, wenn die Visur horizontal ist, die zweite, wenn die 
Visur unter einem beliebig gewählten Winkel oberhalb und die dritte, wenn 
sie unterhalb des Horizontes geneigt ist; eine Abänderung hat der Erfinder in 
dieser Einrichtung dadurch getroffen, daß er statt der Libellen in dem Okulare 
drei horizontale Fäden eingespannt hat, und ihre Entfernung von dem mittleren 
durch Schräubchen regulirt; in beiden Fällen ist dieses Instrument auch als 
Distanzmesser zu brauchen. 
Durch diese Einrichtung der Latten ist es möglich die Einwirkung der Refraktion 
oft schon bei 30 Klafter nachzuweisen. 
Eine nähere Belehrung über dieses Instrument findet man in der vom Er 
finder veröffentlichten Broschüre: Das Nivellement mit einem neu erfundenen 
Instrumente. Wien 1831, Beck'sche Buchhandlung, und auch in Gehler's 
physikalischem Wörterbnche 7. Band. 
Das Mvellir-Jnstrument von Stampfer. 
§. 136 Dieses Instrument erfordert zwar eine größere Umsicht in der 
Behandlung, entspricht aber dafür allen Anforderungen, die man an ein 
Nivellirinstrument machen kann, vollkommen, und schon der Umstand, daß der 
Geometer beim Nivelliren von der Aufmerksamkeit des Handlangers unab- 
hangig wird, spricht für die Brauchbarkeit desselben. 
Der Gebrauch dieses Instrumentes ist sowohl in dem 20. Bande der 
Wieller polytechnischetl Jahrbücher, als auch in dem §. 130 eitirten Werke 
umständlich angegeben, auf welche Abhandlungen wir diejenigen aufmerksam 
machen, benen das Nachfolgende nicht genügen sollte.
	        
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