kann bet starker Sonnenhitze ein Punkt um volle zwei Minuten höher er
scheinen, als er sonst am Abende oder am Morgen gescheit wurde, das macht
bei 100 Klafter über vier Zoll, mit der Größe w fällt also bei der Nivelli-
ruilg ans der Mitte auch eine bedeutende Fehlerquelle weg.
b) Weint die Pisirebenc bei einspielender Libelle nicht scharf horizontal,
also das Instrument nicht vollkommen rektifizirt ist, so kann mit demselben
doch sehr genau nivellirt werden, wenn der Standpunkt gleich wett von
den Latten gewählt wird; denn dann ist der so begangene Fehler auf beiden
Seiten gleich groß und hebt sich, wie die Gleichung 2), §. 122, zeigt,
ganz auf.
c) Beim ebenen Terrain, wo die Pflöcke weit von einander entfernt
sind, steht der Geometer rücksichtlich des Borwärtsnivellirens in der halben
Entfernung vom Gehülfen, der letztere kann daher die Zeichen des ersteren,
ob er die Zieltafel höher oder tiefer schieben soll, leichter sehen, dadurch
wird die Arbeit wesentlich befördert.
Aus diesen Gründen bestimmt man die Höhenunterschiede lieber durch
das Ntvelliren aus der Mitte, als aus einem Endpunkte, und wendet das
erstere auch dann an, wenn bergauf oder ab zu nivelliren ist. In diesem
Falle werden die Latten von Pflock zu Pflock das Instrument aber außer
der zu nivellirenden Linie, jedoch von beiden Latten gleich weit aufgestellt;
der nächste Standpunkt kann um die ganze Länge der Latte höher oder
tiefer gewählt werden, wenn nur die horizontale Visur nicht über dieselbe
reicht.
Das Instrument außerhalb der Linie aufzustellen, beschleunigt dann
besonders die Arbeit, wenn längs eines Thales an der einen Seite des
Berges nivellirt werden soll und die Standpunkte an der gegenüber liegen
den Bergfläche gewählt werden können.
Indessen können auch Fälle eintreten, wo das Vorwärtsnivelliren an
gewendet werden muß, z. B. wenn die Visur von einem Ufer zum andern
oder bergab geht, lind in letzteren» Falle das Instrument nicht seitwärts
gestellt werden kann; dann ist wegen der nicht absolut genauen Rektifikation
kein Fehler zu befiirchten, weil die Distanzen sehr kurz sind.
Kommt man bet dem Vorwärtsnivelliren gegen einen Berg, und sind
die Umstände der Art, daß man die Standpunkte m der Trace nehmen muß,
so können die Höhenunterschiede der einzelnen Punkte bedeutend größer ge
nommen werden, wenn man mit dem Instrumente der Latte vorausgeht,
beim Aufschreiben der Maße aber zur Vermeidung jeder Irrung die Latten-
und Jnstrumentenhöhen verwechselt.
Man kann auch, nach Beschaffenheit des Terrains, beide Methoden
abwechselnd anwenden, und eine Strecke aus dem einen Endpunkte, die
darauf folgende aus der Mitte, sodann wieder vorwärts nivelliren, und bei
dem Nivelliren ans der Mitte jedesmal auch die Höhe des Instrumentes
messen, wodurch die Höhe des Standpunktes in Bezug der übrigen be
stimmt wird.
aä B. Den Werth jener Nivellirinstrumente, welche auch die horizö.'^
tale Distanz zu bestimmen vermögen, lernt man erst dann schätzen, wenn
die zu nivellirende Linie über Sümpfe, Erdriffe, Gestrippe re. geht, welche
die direkte Messung sehr erschweren; und wenn auch die Instrumente von