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Die mittlere Temperatur für jede Stange wird tagweise ausgemittelt,
diese ist das arithmetische Mittel der im Protokoll aufgezeichneten Ablesungen
der beiden im Quecksilber eingelassenen Thermometer dieser Stange.
Bedeutet T der Ucberschuß der mittleren Temperatur eines Tages über
17 5 Grade, a den Ausdehnungskoeffizienten der entsprechenden Stange, I ihre
wahre Länge ohne den Schieber, und wurde sie in einem Tage n Mal gelegt,
so ist bekanntlich die Reduktion dieser Stange auf die mittlere Temperatur
x — -j- n«TI 1).
Die Reduktion der Schieber muß besonders vorgenommen werden, be
deute 8 die Summe der Längen aller Schieber während eines Tages, a den
Ausdehnungskoeffizienten und 1' den Ueberschuß der Temperatur über 17'5
Grade, so ist offenbar die Reduktion der Schieber x=«sT 2).
Diese Reduktionen werden tagweise gerechnet und sodann bei der Aus
mittlung der Basislänge adoirt; sollte jedoch die Temperatur unter 17°5 C.
sinken, so ist die Reduktion dieses Tages snbtraktiv zu nehmen.
Reduktion der Basis auf den wahren Horizont.
§. i). Durch die Messung erhält man eigentlich die Seiten eines in
der vertikalen Ebene liegenden Polygons, ans welchen erst die horizontale
Distanz d. i. die Länge des größten Kreisbogens zwischen den Endpunkten
der Basis abzuleiten ist. Sind Fig. 4 AB,BC,CD die Stangen sammt
den Schiebern, so ist AG -|- Gl -\- IK -j- ... die gesuchte horizontale Länge.
Bei der Messung wird jedoch — wie bereits erwähnt wurde — jede
Stange nahe in der Mitte ihrer Dicke berührt; ist also Fig. 5 AB die
Länge der Stange, a der Berührungspunkt des rückwärts liegenden Schie
bers, ä das Ende des Schiebers an der Stange, ad mit AB parallel, der
Neigungswinkel der Stange «; so sind hier zwei Umstände zu berücksich
tigen, erstens ist a d die Länge der Stange sammt dem Scbieber und zweitens
« + cab der wahre Neigungswinkel derselben; der Winkel ead positiv
zu nehmen, wenn das Terrain steigt.