solche nicht schon ohnedies vorhanden sind, zwischen den Ulmen Spreitzen
geschlagen und in diese die Verziehschraubelt eingeschraubt.
Soll unter Tage eine Gerade nach einer gegebenen Richtung abge
steckt werden, so werden ihre Endpunkte durch zwei so weit es der Raum
gestattet, entfernte Pflöcke bezeichnet, und von einem Pflocke zum andern eine
Schnur gespannt.
Beim Messen einer geraden Linie wird zwischen den durch die Verzieh-
schraubcn bestimmten Punkten eine Repschnur (Verziehschnur) so straff ge
spannt, daß sie zwischen dem Daumen und den übrigen Fingern gedrückt,
die Empfindung eines festen Stabes giebt; ihre Länge von der Achse der
einen bis zu der Achse der zweiter! Verztehschraube wird mit zwei Klafter-
stäben gemessen.
In der Markscheidekuttst ist die Untertheilung der Klafter nach Dezi-
maltheilen gebräuchlich, nur werden die Zehntel, Hundertel und Tausendtcl
mit Fuß, Zoll und Linien benannt; die Länge 7 558 wird 7 Klafter, 5 Fuß,
5 Zoll, 8 Linien gelesen; manche Markscheider theilen die Klafter blos in
Zoll und Lillien ab, und lescrr die obige Zahl 7 Klafter 55 Zoll 8 Linien.
Jeder einzelne Klafterstab wird unmittelbar an die Scknur gehaltert
ohne sie zu drücken imb der zweite Stab genau an den erstell angelegt, so
daß man das Klappen hört; das Messen des letzten Stückes der Schnur-
länge geschieht wie bei dem Verlängerungsstücke der Nivellirlatte.
Instrumente zur Messung der Winkel.
I. Der Gradbogen.
§. 166. Dieser dient zur Abnahme des Tonnlagswinkels des Zuges
und ist ein messingener Halbkreis Eig. 163 dessen Durchmesser verschieden
aber höchstens 12 Zoll lang ist; die Einthei-
lung geht von der Mitte des Bogens nach £
beiden Seiten bis 90", jeder Grad ist nach
der Größe des Halbmessers in 4 oder 6 In
tervalle (gegenwärtig beinahe durchaus nur in £
6 Theile) getheilt, die dann Viertel oder Sech- £
stelgrade heißen, das Loth g ist an einem feinen
Haare in dem Mittelpunkte des Kreises be- L
festiget. Der Gradbogen wird mittelst der beiden
Hacken bb' an die Verziehschnur gehängt, wo y.
sodann das Einspielen des Lothes den Tonn-
lagewinkel der Schnur angiebt; cs wird also
während die Schrmr noch gespannt ist, sowohl
ihre Länge als auch ihr Neigungswinkel gegen
den Horizont gemessen und sodann mit diesen i
Daten die horizontale Entfernung und die •'
Seigerhöhe berechnet.
Bedeutet L die Länge der flachen Schnur, a den Tonnlagcwinkel, E
die Ebensohle, S die Seigerhöhe, so ist
E — Leos. a; S = L sin.