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1. ob der Hängering den Bügel halbiere,
2. ob beide Ringe unter einem rechten Winkel verbunden sind,
3. ob der Hängering ans einer gespannten Schnur eine vertikale und
4. der Kompaß im Bügel immer eine horizontale Lage annehme.
ad 1. Durch Versuche wird eine Zirkelöffnung ansgcmittelt, welche
sich in die ans der einen Seite des Hängeringes liegende Peripherie des
Kompaßes als Sehne genau zweimal eintragen läßt; ist also Fig. 166
dc = d'c so sieht man nach, ob dieselbe Zir-
kelöffnuttg, auch auf dem andern Theile der
selben Peripherie zweimal eingetragen werden
kann, wobei man die Dicke des Hängeringes
durchaus gleich voraussetzt.
ad 2. Man setzt die Zirkelspitze in die
Mitte e des Kompaßringes ein, und öffnet beit
Zirkel bis zu dem höchsten Punkt f des zweiten
Ringes; reicht dann dieselbe Zirkelöffnnng von
der Mitte e' bis zu dem höchsten Punkte am
Hängeringe so ist der Winkel, welchen die bei
den Ringe bilden ein rechter.
ad 3. Man hängt den Kompaß auf eine
gespannte Schnur, dann von der Achse dieser
zwei Senkel herab, bringt das Auge in die
Ebene dieser Fäden, so soll der Hängering auch
in dieser Ebene liegen; zeigt sich eine Ausweichung so ist die Schwere des
ganzen Instrumentes gegen h 6 und 18 ungleich vertheilt.
ad 4. Man lege die Kompaßbuchse auf einem Meßtisch, aus den
obern Ring in der Richtung, in welcher die Nadel zur Ruhe gekommen
ist, eine rcktifizirte Libelle, und bringe die Blase zum Einspielen.
Da bei der Anfertigung der Büchse der Stundenring von der oberen
Ebene gleich weit gedreht worden ist, so ist dieser horizontal.
Liegen nun die beiden Spitzen der Nadel nicht in der Ebene des
Ringes, so wird der aufwärts gerichtete Theil durch das Rücken des auf
der Nadel an der N Spitze angebrachten messingenen Reiters gedrückt.
Nach dieser Berichtigung lege man die Kompaßbüchsc in den Ring, und
hänge diesen wiederhohlt auf eine beiläufig in dem magnetischen Meridian
gespannte Schnur. Steht nun die eine Spitze bald zu hoch bald zu tief,
so ist eine zu große Reibung zwischen dem Schräubchen des Hängebügels
und der Büchse, bleibt aber dieselbe Spitze bei jedem Aufhängen zu hoch
oder zu tief, so ist die Schwere des Kompaßes gegen h 12 und 24 un
gleich vertheilt, und muß vom Mechaniker ausgeglichen werden.
Gebrauch des Kompaßes.
§. 169. Der Kompaß wird auf die Schnur immer so gehängt, daß
der mit N bezeichnete Strich (h 24) ihrem Ende nach vorwärts zugewendet
ist; dann liegt der Nullpunkt des Stundenringes in der Achse der Schnur,
welche bei allen bergmännischen Arbeiten die Visur ersetzt, das Einspielen
der Magnetnadel gibt dann das Streichen der flachen Schnur.