Gefälle anzugeben; ist dieses für die ganze Strecke berechnet, so wird es
gleichmäßig vertheilt, und mit der bergmännischen Sohlwage eingehalten.
Diese bestellt ans einer 2 Klafter langen Latte a Fig. 200, die an
beiden Enden mit eisernen Hülsen bb beschlagen ist, ferner aus zwei in
Linien eingetheilten unten kantig beschlagenen Stäben eo, und aus einem
an die Latte winkelrccht befestigten Kästchen 6.
Jede der Hülsen hat eine Oeffnung und dieser gegenüber zwei Schrau
ben zum Klemmen der Stäbe, die Linie gb wird auf den entsprechenden
Strich des Stabes eingestellt. Innerhalb des über 3 Fuß hohen Kästchens
ist unten eine Eintheilung, die kleinsten Intervalle 0 5 einer Dezimallinie,
oben ist der dünne Faden an dem die Kugel hängt angebunden. Die Länge
des Fadens vom Aufhängspunkte bis zum Nullpunkte der Theilung ist 3 Fuß,
somit in der Länge der Latte genau viermal enthalten, multiplizirt man
also die Anzahl der Intervalle zwischen Null und dem Einspielen des Fa
dens mit 4, so bekommt man das auf zwei Klafter entsprechende Gefälle
in Linien.
Die Adjustirung der Sohlwage durch das Umstellen der Latte ist be
kannt, das Plättchen, auf welche die Eintheilnng gravirt ist, kann mittelst
eines Schlüssels um das Erforderliche verstellt werden.
Mit einer so eingerichteten Nivellirwage ist man nicht auf horizontal
liegende oder um bestimmte Höhendifferenzen abstehende Punkte beschränkt,
sondern man kann jeden nicht zu großen Höhenunterschied zwischen zwei
Punkten, zu welcher man kommen kann, abnehmen. Damit aber in Abwesen
heit des Markscheiders der Arbeiter das Gefälle einhalte, bekommt er eine
der oben beschriebenen ähnliche Vorrichtung, bei dieser sind die Stäbe nur
2 Fuß lang, mit der Latte unter einem rechten Winkel fest, der Inder nur
durch einen Strich angedeutet, statt dem Kästchen ist ein Stück Leisten, und
an dieser der Senkelfaden befestiget.
Soll eine Strecke horizontal getrieben werden, so sind die Füße gleich
lang, bei steigenden oder fallenden Strecken schneidet man den einen Fuß
um das der Länge der Latte entsprechende Gefälle kürzer; der Arbeiter hat
dann Acht zu geben, daß er die Sohlwage richtig aufstellt, und das Ge
fälle so einzuhalten, daß der Senkel einspielt; der Markscheider revidirt das