Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

Gefälle anzugeben; ist dieses für die ganze Strecke berechnet, so wird es 
gleichmäßig vertheilt, und mit der bergmännischen Sohlwage eingehalten. 
Diese bestellt ans einer 2 Klafter langen Latte a Fig. 200, die an 
beiden Enden mit eisernen Hülsen bb beschlagen ist, ferner aus zwei in 
Linien eingetheilten unten kantig beschlagenen Stäben eo, und aus einem 
an die Latte winkelrccht befestigten Kästchen 6. 
Jede der Hülsen hat eine Oeffnung und dieser gegenüber zwei Schrau 
ben zum Klemmen der Stäbe, die Linie gb wird auf den entsprechenden 
Strich des Stabes eingestellt. Innerhalb des über 3 Fuß hohen Kästchens 
ist unten eine Eintheilung, die kleinsten Intervalle 0 5 einer Dezimallinie, 
oben ist der dünne Faden an dem die Kugel hängt angebunden. Die Länge 
des Fadens vom Aufhängspunkte bis zum Nullpunkte der Theilung ist 3 Fuß, 
somit in der Länge der Latte genau viermal enthalten, multiplizirt man 
also die Anzahl der Intervalle zwischen Null und dem Einspielen des Fa 
dens mit 4, so bekommt man das auf zwei Klafter entsprechende Gefälle 
in Linien. 
Die Adjustirung der Sohlwage durch das Umstellen der Latte ist be 
kannt, das Plättchen, auf welche die Eintheilnng gravirt ist, kann mittelst 
eines Schlüssels um das Erforderliche verstellt werden. 
Mit einer so eingerichteten Nivellirwage ist man nicht auf horizontal 
liegende oder um bestimmte Höhendifferenzen abstehende Punkte beschränkt, 
sondern man kann jeden nicht zu großen Höhenunterschied zwischen zwei 
Punkten, zu welcher man kommen kann, abnehmen. Damit aber in Abwesen 
heit des Markscheiders der Arbeiter das Gefälle einhalte, bekommt er eine 
der oben beschriebenen ähnliche Vorrichtung, bei dieser sind die Stäbe nur 
2 Fuß lang, mit der Latte unter einem rechten Winkel fest, der Inder nur 
durch einen Strich angedeutet, statt dem Kästchen ist ein Stück Leisten, und 
an dieser der Senkelfaden befestiget. 
Soll eine Strecke horizontal getrieben werden, so sind die Füße gleich 
lang, bei steigenden oder fallenden Strecken schneidet man den einen Fuß 
um das der Länge der Latte entsprechende Gefälle kürzer; der Arbeiter hat 
dann Acht zu geben, daß er die Sohlwage richtig aufstellt, und das Ge 
fälle so einzuhalten, daß der Senkel einspielt; der Markscheider revidirt das
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.