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Das Ziehen solcher Orientirungs-Nayons ist nebst bem im §. 28 an
gegebenen auch aus dem Grunde nothwendig, weil während der Aufnahme
eine Auschlagnadel angewendet und durch diese der Punkt mehr oder we
niger erweitert wird, daher das Anlegen des Diopterlincals an solche Punkte,
von denen bereits viele Signale anvisirt worden sind, sehr unsicher ist.
Rekognosciren der aufzunehmenden Sektion und Errichtung der noch
fehlenden Signale.
§. 40. Damit der Geometer die Signale zweckmäßig stellen und die
Aufnahme selbst an dem tauglichsten Orte beginnen könne, ferner den Um
fang seiner Arbeit kennen lerne, an den entsprechenden Stellen die noch
nöthigen Signale setzen, Firpunkte aufbinden lasse, wie auck nun die nöthi
gen Dispositionen treffen könne; geht er die aufzunehmende Gemeinde nach
den Hanptdimensionen durch. Dieses Besichtigen der aufzunehmenden Sektion
nennt man Rekognosciren.
Bei der Wahl eines Standpunktes ist zu beobachten:
1. Daß von demselben wenigstens zwei Signale derselben Sektion
sichtbar sind.
2. Daß die Signale unter sich wo möglich gleichseitige Dreiecke bilden,
deren Seiten 200 bis 300 Klafter bei gewöhnlichen Dioptern, 300 bis
500 Klafter lang sind, wenn mit Pcrspektivlinealen aufgenommen wird.
3. Daß über den Punkt, in welchem das Signal errichtet werden soll,
in der Folge der Meßtisch fest gestellt werden könne und um denselben noch
Raum für den manipulirenden Geometer übrig bleibe.
4. Müssen die sämmtlichen Standpunkte hinreichen, die ganze Sektion
aufzunehmen.
Nebst diesen allgemeinen Regeln ist noch zu bemerken:
«) Daß mit dem Setzen der Signale von der schwierigsten Sektion
einer Gemeinde, diese ist in der Regel die Ortssektion, und in jeder einzel
nen Sektion wieder von der schwierigsten Partie angefangen wird, in dem
man dann in einem freien Terrain leichter einen Punkt findet, von dem
mehrere der bereits gesetzten Signale sichtbar sind, als im Gegentheil.
ß) Auch ist auf die in der Sektion vorkommenden ausgezeichneten
Firpunkte, welche noch nicht trigonometrisch bestimmt sind, Rücksicht zu neh
men, diese sind zur Orieutirung des Tisches äußerst Vortheilhaft.
y) Innerhalb der Ortschaften sind die Hauptgassen durch Signale zu
bezeichnen.
<?) Wegen des Anstoßes mehrerer Sektionen zu einem Blatte müssen
einige Signale in der Nähe der Sektionslinien und je zwei Sektionen ge
meinschaftlich errichtet werden, damit aber solche nahe aneinander stehende Sig
nale einer Sektion beim Bisircn nicht verwechselt werden, müssen jene mit
Strohwischen, Querhölzern, Reisigbündeln re. unterschieden werden.
k) Bei einem nicht zu breiten Thale stellt man die Signale so, daß
sie auch als Standpunkte zur Aufnahme der Parzellen an der gegenüber
liegenden Bergfläche benützt werden können; zuweilen in Schluchten als End
punkte von Abszissenlinien.