Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

Die graphischen Punkte werden, nachdem sie geprüft und richtig ge 
funden oder richtig gestellt worden sind, vor Beginne weiterer Arbeit mit 
Tusch ausgezogen, die geometrischen aber nur mit Bleiringen umgeben, diese 
beim Reinigen der Blätter ausgewischt, und nur die gemeinschaftlichen an 
den Sektionslinien, Gemeinde oder Arbeitsgreuze liegenden Punkte werden 
mit Tusch ausgezogen. 
Das Anschlagbrettchen bei der Detailtriangulirung. 
§• 42, Bei der graphischen Triangulirung von Mittelgebirgs-Parthten 
ist die Stellung der graphischen Punkte gegen die Sektionslinien oft deshalb 
eine ungünstige, weil sie dem Detailgeometer außerhalb der Papierflächc 
fallen, dieser sie nicht auftragen folglich auch nicht dort benützen kann, wo 
er sie benöthiget, wodurch die Detailaufnahme sehr mühsam wird, und bei 
ungünstigen Terrainverhältnissen nur mit Anwendung zeitraubender Maßre 
geln geschehen kann, während in solchen Fällen die Bearbeitung aus ent 
fernten Standpunkten die Genauigkeit fördert. 
Unter solchen Umständen bedient man sich des sogenannten Anschlag 
brettchens, welches von unten angesehen in der Fig. 29 dargestellt ist. 
ab, cd sind zwei aus 
Ahorn unter einem rechten 
Winkel verbundene Leisten, 
de ist mit cd aus einem 
Stücke, dieser Theil wird 
an die untere Fläche des 
Meßtischblattes durch die 
zwei Schrauben lk an je- ,A 
der beliebigen Stelle ange 
schraubt, und damit das An- 
schlagbretchen recht nahe an 
das Tischblatt gebracht wer 
den können, sind diese Schrau- 
benöffnungen in den Leisten oval ausgeschnitten. In den Leisten sind die 
Muttern für die Stellschrauben, f, f, f zum horizontal stellen des etwa 10" 
und 8" messenden Brettchens; dieses dagegen hat in der Mitte eine Schraube 
g und kann an die Kreuzleisten angeklemmt, bei gelüfteter Schraube g durch 
die Stellschrauben f, f, f mit dem Tischblatte in eine Ebene gebracht, also 
horizontal gestellt werden. 
Das Anschlagbrettchen wird vom Tischblatte abgesondert auf die be 
kannte Art mit Papier überzogen. 
Da man nie in die Lage kommt, genau in der Linie AB (Brettgräuze) 
Punkte wählen zu müssen, so ist aus dem unvollkommenen Anschlüße des 
Brettchens an den Meßtisch kein Fehler zu befürchten, wenn nur dasselbe 
an das Tischblatt fest genug angeschraubt ist; es gewährt aber besondere 
Vortheile. Man kann nämlich einen außerhalb der Sektion hoch und ent 
fernt möglichst günstig gelegenen Punkt beliebig wählen, diesen von irgend 
einem früheren Standpunkte rayontreu, den Rayon auf das Anschlagbrettchen 
verlängern, und denselben Punkt allenfalls von einem zweiten Standpunkte 
Lemoch's Geometrie.H. ?l. 4
	        
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