Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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schlossen, auspflocken. Fängt man eine Berglehne am Fuße auszupflocken an, 
so soll man seinen Gang so einrichten, daß man sich nicht früher von 
derselben entfernt, bis sie vollständig ausgepflockt ist; man darf aber auch 
nicht in zu ausgedehnten, langen und schmalen auf und niedersteigeudeu 
Parzellen sondern möglichst parallel zum Bergrücken aber geschlossen arbeiten, 
um sich und die Handlanger nicht zu ermüden. 
Ist der Adjunkt mit einer Berglehne fertig, so darf er nicht auf die 
andere Seite hinabsteigen, er muß sich ans die vor derselben liegende flache 
Gegend oder in die daneben liegenden Schluchten oder Vertiefungen bege 
ben; den Standpunkt des Geometers stets im Auge behaltend. 
d) An Wegen, in Orts und stark frequentirten Parthien, so auch an 
Flüßen werden wenig Pflöcke geschlagen, weil sie leicht verloren gehen oder 
was noch schlimmer ist, muthwillig versetzt werden, dann zu Unrichtigkeiten 
Anlaß geben. Der Ort eines Pflockes soll ein sicherer sein, nicht aber etwa 
unter einer Dachtraufe oder unter einem Baume, wo die Figurirfahnc nicht 
vertikal aufgestellt werden kann. In solchen Fällen muß man durch Kreuz 
maße, durch Ordynaten und Abszissen, durch das Alignement sich zu helfen 
wissen. 
e) Bei Traversparthien, d. i. sehr schmalen und langen riemenartigen 
Grundstücken werden nur die Enden derselben (die Köpfe) und die End 
punkte der anzulegenden durch Stangen abgesteckten Traversen mit nume- 
rirten, die mittleren Parzellen in der Richtung der anzulegenden Travers 
linien mit blinden (nicht numerirten) Pflöcken ausgepflockt. Die Entfernung 
der Traverslinien richtet sich nach der Krümmung der Parzellen. 
In Fällen wo Riemenparzellcn in bedeutender Länge vorkommen, muß 
man nach 3 bis 400 Klafter eine Durchpflockung anlegen, d. h. längs einer 
Traverslinie an jedem 2. Raine nnmerirte Pflöcke, die dann rayonirt und 
geschnitten werden, schlagen; und die Zwischenraine durch Messung bestim 
men; sollten jedoch zu viele Riemeuparzellcn neben einander liegen, so wird 
noch eine der mittleren Parzellengrenze mit numerirten Pflöcken ausgepflockt. 
Kommen in Riemenparzellen Kulturen, Wege, Bäche re. vor, so werden sie 
für sich mit numerirten Pflöcken ausgepflockt. 
d) In Städten, deren Aufnahme mehr durch Ketteumaße und Statio 
niren als durch das Rayoniren und Schneiden geschieht, hat der Adjunkt 
darauf zu sehen, daß die Abszissenlinien möglichst lange, mit den aufzuneh 
menden Häuserreihen parallel mit der Triangulirung zusammenhängen, und 
kontrollirt werden können. Ordynaten unter 2 Klafter werden mit dem Stabe 
nach dem Augenmaße errichtet, bei längeren Ordynaten ist das Winkelkreuz 
auch Kreuzscheibe genanut oder eines der Spiegelinstrumente von großem 
Nutzen. 
e) Sumpfparthien werden auf eiue, vou der bisher beschriebeuen gauz 
verschiedenen Weise ausgepflockt. 
Hier ist die Aufgabe möglichst wenig Pflöcke zu schlage», weil man 
sich in Sümpfen nur langsam, mit Vorsicht bewegt, ferner jede Manipu 
lation beschwerlich und zeitraubend ist. 
Die meisten Ecken bestimmt man durch Kreuzmaße, Koordyuaten oder 
durch Alignemeut, die letzteren auf zwei Signale bezogen, die auch außer 
der Sumpfparthie liegen können; die kleineren Krümmungen durch Messung 
des Abstandes zwischen dem Bogen und der Sehne, größere durch Abszissen
	        
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