Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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Ist ein Haus an den übrigen Seiten verbaut und schiefwinklich, so 
muß inan in diesem ungünstigsten Falle seine Dimensionen am Dachboden 
zu bestimmen trachten, oder die Dicke der Mauern und die Dimensionen der 
Zimmern bestimmen, und daraus seine Größe ableiten. 
Der Hofraum und die Wirthschaftsgebäude werden bei unregelmäßi 
gen Figuren durch Diagonalmessungen (in der technischen Sprache Kreuz 
maße genannt) von den Ecken des Hauptgebäudes bestimmt, oder man er 
richtet durch das Hausthor auf die Richtung der Gasse eine Senkrechte 
und bezieht alle Punkte mittelst Ordynaten und Abszissen auf diese; bei aus 
gedehnten Hofräumen, wo mehreres Detail aufzunehmen ist, wird dieses 
bet der Entwerfung des Brouillons nur ausgepflockt uud in der Folge mit 
dem Meßtische aufgenommen. 
Rechtwinkliche Vorsprünge der Häuser werden sogleich mit der Klaf- 
terstange gemessen, ändert sich aber die Richtung der Häuserreihe, so wird 
daselbst ein numerirter Pflock geschlagen; zur Bestimmung dieser Punkte 
werden die Abszissen längs der Richtung der Häuser genommen, durch starke 
nicht numerirte Pflöcke, wo es nöthig ist, bezeichnet. 
Auch werden in der Regel, wenn auch die Aufnahme 40"— 1 Statt 
findet, die Ortsparthien, wegen den vielen Maßen, welche aufzutragen kom 
men, im doppelten ja auch 3fachem Maße bei der Skizze gezeichnet; natür 
lich müssen dann die Daten zum Aufträgen der Punkte auf dieses Maß re- 
duzirt werden. 
Vermessung der Grundparzellen. 
§. 48. Sind die Parzellen ausgepflockt, so muß ohne Zeitverlust zur 
Aufnahme geschritten werden, damit die gesetzten Pflöcke nicht verschleppt 
werden, und so wieder eine Nachbesserung nöthig wird. 
Der Geometer hat vor dem Beginne der Aufnahme sich von der 
richtigen Auspflockung zu überzeugen; zu diesem Zwecke geht er mit der 
Skizze in der Hand die aufzunehmende Parthie durch, und sieht nach, ob 
nicht an manchen Stellen die Pflöcke ju nahe an einander stehen, an andern 
dagegen bedeutende Biegungen übersehen worden sind. 
Im ersten Falle werden die überflüssigen Pflöcke ausgezogen, und die 
betreffenden Nummern in der Skizze ausgestrichen; im zweiten die noch 
fehlenden Pflöcke geschlagen, und entweder mit kleinen lateinischen Buch 
staben oder dadurch bezeichuet, daß man zu der Nummer des letzteu ge 
setzten Pflockes noch einen Bruch schreibt, deffeu Zähler auzeigt, der wie 
vielte unter den neu geschlagenen Pflöcken jeder ist, der Nenner ist aber um 
eine Einheit größer als die Zahl der fehlenden Pflöcke; kommen z. B. zwi 
schen den 5. und 6. Pflock drei neue einzuschlagen, so erhalten sie die Num 
mer 5z, 5z, 5z. 
Ist die Auspflockuug berichtiget, so wird die Aufuahme und zwar 
so wie jene von einer Ecke der Sektion begonnen. Der Geometer wählt 
einen tauglichen Standpunkt, der von den aufzunehmenden Parzellen auch 
aus dem Grunde entfernt sein soll, weil sich dann die Rayons der parallelen 
Lage nähern, somit aus einem zweiten Standpunkte alle geschnitten werden 
können, stellt daselbst den Tisch auf, orientirt ihn nach den entferntesten
	        
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