Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

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Stellt Fig. 32 einige so geformte Parzellen vor, so wird schon an 
Zeit, die der Handlanger zum figuriren braucht, ge 
wonnen, wenn man nicht nach der Länge jeder Par 
zelle auspflockt, sondern sobald es der Kultursgat 
tung unbeschadet geschehen kann, die Pflöcke quer 
über die Felder fortlaufen läßt, wie es die Figur 
zeigt. 
Aber unter der Voraussetzung, daß die Gränzen 
nahe parallel sind, so wird schon bei der Auspflockung 
auf diesen Umstand Rücksicht genommen, es wird außer 
den Köpfen der Parzellen nur die erste und letzte der 
längeren Seiten auf die gewöhnliche Art ausgepflockt, 
wie es Fig. 33 darstellt, und diese Punkte nach der 
im vorigen Paragraphe er 
klärte Art auf dem Tisch 
blatte bestimmt. Nun werden 
von diesen in den längeren 
Seiten liegenden Pllnkten solche durch gerade 
Linien (Traversen) verbunden, daß diese jene Par 
zellengränzen nahe rechtwinklig durchschneiden. 
Nach dem bisher Gesagten erhält der Geo 
meter auf das Tischblatt bei dem in dieser Figur 
dargestellten Falle die Punkte 1, 2, 3, 4, 5, fer 
ner 9, 10, 11, 12, 13, 14 und die geraden Linien 
18, 6; 17, 7; und 15, 8. 
Um noch die innerhalb gelegenen Parzellcn- 
gränzen zu bestimmen, geht der Handlanger z. B. 
vom Pflocke 18 in der geraden Linie gegen 6, und so 
bald er aus einen nicht nummerirten Pflock kommt, stellt er die Figurirstange 
auf, der Geometer visirt dieselbe an, und durchschueidet die gerade Linie 18, 6; 
wodurch er die Punkte a, b, c erhält; auf dieselbe Art werden die Punkte 
ä, 6, f und g, h, i, sodann durch ihre Verbindung die Gränze jeder Parzelle 
bestimmt. 
Diese Art der Aufnahme nennt man Tr av erst reu. 
Die Traverslinien müssen so nahe an einander liegen, daß die Theile 
der Parzellengränzen als gerade Linien betrachtet werden können; bei dem 
Durchschneiden hat der Geometer die Standpunkte so zu wählen, daß die 
Schnitte nahe senkrecht auf die Traversen stehen; in Ermangelung solcher 
Standpunkte können die aus den Traverslinien gelegenen Punkte auch durch 
das Messen bestimmt werden. 
rere Felder von ziemlich gleicher Länge und Breite, die Fläche des einen (nicht des 
längsten) ist genau 6 Joch 685 Quadratklafter, die Breite variirt zwischen 8 und 9 
Klafter, wird diese im Mittel zu 8'5 Klafter angenommen, so ist die Länge des 
Feldes 1210 Klafter und das Verhältniß der Breite zur Länge nahe 1:142. 
In der Gemeinde Hryniow, Brzezaner Kreis, sind bei 70 Parzellen, jedes ein 
zelne Feld wenigstens 160 Klafter lang. aber keines über eine halbe Klafter breit, 
bei diesem ist also das Verhältniß der Breite zur Länge wie 1:320. 
In der Gemeinde Bobrka, ebenfalls Brzezaner Kreis, kommen Waldungen vor, 
die in Parzellen von 15 bis 20 Klafter Breite und etwa 300 Klafter Länge durch 
sehr gebrochene Gränzen abgetheilt sind.
	        
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