Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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stoß derselben au ihrem gemeinschaftlichen Schnitte vollkommen stimmen; ferner 
ob auch die beiden Sektionen gemeinschaftlichen, geometrischen Triangulirnngs- 
punkte in Einklänge sind. 
Zu diesem Zwecke legt man die zwei anstoßenden Sektionslinien oder 
die gemeinschaftlichen geometrisch triangnlirten Punkte so übereinander daß 
sie sich decken, und piquirt die gemeinschaftlichen in beiden Sektionen liegenden 
Endpunkte der Parzellen. Fallen die Piquen zusammen, so ist der Anstoß fertig 
und die Arbeit richtig, was bei einer sorgfältigen Arbeit und guter Triangu- 
lirung stets eintreffen wird. Zeigen sich Differenzen in den geometrischen 
Punkten also in der Triangnlirung, so werden selbe, da ihr Bestehen ohne 
fernern Einfluß und Nutzen ist, jedoch mit Vorsicht behoben; zeigen sich aber 
Differenzen in den Parzellengränzen selbst, so muß man sich durch Ketten- 
meßnngcn von der wahren Länge derselben überzeugen, sodann den halben 
Fehler in der einen die andere Hälfte in der zweiten Sektion korrigiren; in 
keinem Falle aber dürfen die kleinen Parzellen an Flächeninhalt verkürzt werden. 
Werden Parzellen die bei der Sektion über die Sektionsgrenze gefallen sind, 
in die anstoßende übertragende, so muß vorerst untersucht werden, ob das leere 
Stück der Sektionslinie eben so lang ist, als dasjenige an welchem die zu 
übertragenden Parzellen liegen. Ist dieß nicht der Fall so müßte der Unter 
schied ans die einzelnen Parzellen verhältnißmäßig vertheilt werden. 
Anfertigung der Indikations-Skizze. 
§. 54. Beim österreichischen Kataster ist noch der Gebrauch eingeführt, 
daß nachdem die Mappe in Ordnung gebracht ist, von derselben eine Copie 
verfaßt wird, welche man die Jndications-Skizze nennt; sie besteht bei einer 
Sektion aus vier Blatter, jedes 12 V2 Zoll lang und 10" breit. 
Diese Skizze erhält man am einfachsten, wenn man Strohpapier auf 
die Originalausnahme flach auflegt, und mittelst einer Reißfeder die Gränzen 
der innerhalb der Sektionslinien liegenden Parzellen durch ziemlich starke 
Tuschlinien abzeichnet. Diese Blätter werden sodann auf Kartenpapier kaschirt, 
und nachdem sie getrocknet sind, die Kultursgattnng jeder Parzelle durch die 
angenommenen Farben angezeigt. 
Nachdem die vier Blätter der Indikations-Skizze eben so groß sind, als 
die Fläche einer Sektion, also nur bis an die Sektionslinien reichen, so geben 
die sämmtlichen Blätter der Indikations-Skizze gehörig an einander gelegt, 
eine llebersicht der betreffenden Gemeinde. 
Die Parzellen einer Gemeinde, welche durch Wege, Bäche und andere 
natürliche Gränzen in Riede oder Fluren abgetheilt und gewöhnlich auch 
mit verschiedenen Namen belegt sind, werden in der Indikations-Skizze durch 
einen Streifen gewöhnlich mit zinnoberrother Farbe eingefaßt, und mit stehen 
den Lapidarbuchstaben von derselben Farbe bezeichnet; dabei ist stets in dem 
Ortsriede mit A anzufangen und in alphabetischer Ordnung auf die andern 
Riede so überzugehen, daß in der Bezeichnung kein Sprung entsteht. 
Bei der Berechnung werden die Flächeninhalte nicht in die entsprechen 
den Parzellen der Sektion selbst, sondern in eigene Protokolle, in das eine 
die Fläche jeder Feldparzelle, in das andere jeder Bauparzelle eingetragen, 
aus diesem Grunde erhält jede Parzelle eine eigene Nummer, unter welchem
	        
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