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Die Hälfte von gh zu erhalten, lege man, so lange noch E in ac
ist, B an die Hypothenuse, schiebe das Dreieck nach b, bringe den Null
punkt von B unter den Inder, und schiebe endlich das Dreieck bis ä, so
wird der Inder die Hälfte von gh in Klaftern angeben.
Zusatz 1. Aus diesem folgt, daß die Fläche eines Viereckes eben so schnell als die
eines Dreieckes gefunden wird, und ohne eine einzige Hilfslinie ziehen zu müssen.
Zusatz 2 Durch die Praxis überzeugt man sich sogleich, daß die sub « erklärte Art
für größere, die sub ß dagegen für kleinere Figuren besser ist.
0. Soll die Fläche eines Polygons berechnet werden,
so wird dasselbe durch Linien in schickliche Vierecke und Dreiecke zerlegt, und
diese nach dem vorhergehenden berechnet.
§. 64. Bei der Bestimmung der Fläche mittelst Aequtdistanten ge
währt dieser Apparat besonders bedeutende Vortheile.
Sollen zur Berechnung der Fläche nach 8- 57 die nöthigen Daten
mittelst dieses Apparates bestimmt werden, so karrn zugleich verlangt werden.
1. die Fläche soll in Quadratklafter, oder
2. die Fläche soll in Joch angegeberr werden.
Die Fläche in Ouadratklafter zu erhalten.
a. Ist die Krümmung so stätig, daß man die Ordynaten 10 Klafter
aus einander nehmerr kann, so lege man Fig. 49 den Maßstab A parallel
mit MN und so weit unterhalb
dieser Linie, daß, wenn das Dreieck
mit der kleinern Kathete an diesen
Maßstab anliegt, der Nullpunkt
von E genau auf MN kommt;
schiebe nun das Dreieck mit der
Kante E nach M, und den Maßstab A so, daß (bei dieser Figur) der linke
Nullpunkt des Nonius a über den Nullpunkt von A zu liegen kommt;
hierarrf schiebe man das Dreieck um 5 Klafter =Ma r wobei man den No
nius gebrauchen muß, und schreibe die auf E abgelesene Ordynate aa 1 auf,
von a aus aber schiebe man das Dreieck jedesmal um 10 Klafter (hat man
im Punkte a wieder beide Nullpunkte in eine gerade Linie gebracht, so
braucht man von a aus immer nur um fünf Intervalle fortzuschieben) und
lese die Ordynaten bb lr cc x re. auf E ab; die Summe derselben mit 10
multiplizirt, gibt die gesuchte Fläche des Theiles M88', wobei man von der
letzten Ordynate äch noch in dem halben Abstande ä3 —5 Klafter das
Dreieck schiebt, und hier die Bleilinte 88' zieht.
Zusatz 1. Man braucht also die Abstände vorher nicht aufzutragen, und auch keine
Ordynate, die 88' ausgenommen, zu ziehen.
Zusatz 2. Müßte man an einer Stelle den Abstand der Ordynaten ändern, so ist
nicht zu vergessen, die Gränzen anzugeben, bis zu welcher der betreffende Theil
mit gleich weit abstehenden Ordynaten bestimmt worden ist.
ß. Ist die Krümmung der Art, daß man die Ordynaten 40 Klafter
entfernt nehmen kam;, so ziehe man die Aequidtstanteu mit Bleilinien aus,
nämlich Ma in dem Abstande von 20; ab —be —.... aber 40 Klafter;
dieses geschieht wieder mittelst des Schiebens der kleinen Kathete au dem
Maßstabe A.
Leino ch'S Geometrie.
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