Full text: Anleitung zum Situationszeichnen

gemeinen Lehne, bis zu 30° Abhang, dann Abfall, endlich, 
wohl schon von 60° au, Wand. 
Erdgradationen gelten nicht über 45°; jede steilere 
Erdböschung würde einstiirzen. Felsengradationen aber sind 
inpracticabel; sie heifsen: schroff, wenn die Höhe gröfser 
als die Anlage; senkrecht, wenn die Anlage im Verhältnifs 
zur Höhe beinahe oder =. 0; ein solcher Felsenhang lieifst, 
wie gesagt, eine Wand; überhängend, wenn der Perpendi 
kel von der Spitze auf die Verlängerung der Grundfläche, 
also aufserhalb dieser selbst, fällt. 
Aus den bisherigen Erklärungen ergibt sich von selbst, 
dafs hoch und steil, niedrig und flach nicht verwechselt wer 
den dürfen ; hoch und niedrig beziehen sich auf die Holte, 
steil und flach auf die Abschüssigkeit des Berges. Zwei 
gleich hohe Berge können gleich oder verschieden steil seyn; 
von zwei verschieden hohen Bergen kann der niedere der 
steilere seyn, und umgekehrt; überhaupt können steile Berge 
niedrig und flache hoch seyn. 
- Unter dem Fufs der Berge versteht man die Verbin 
dungslinie Vles Hanges mit der Fläche, welche den Berg um 
gibt; unter dem Saume (auch Krete, Kante, Kamm, Rand 
etc. genannt) aber die Verbindungslinie des Hanges mit der 
Krone. 
An den bisher betrachteten wesentlichen Theilen der 
Berge findet man oft manche zufällige Theile, so auf der 
Krone besondere Erhabenheiten: Kuppe, Kopf, Höker, 
Scheitel, Kamm (scharfer Scheitel) *), oder Vertiefun 
gen: Grube, Kahn (längliche Grube) etc.; 
am Saume, hervortretende Theile: Zunge etc., oder 
hineintretende: Busen, Erdrifs etc.; 
kungen; „Schroffe Abdachungen können noch топ einzel 
nen Menschen mit Hilfe топ FufsHsen und Bergstöcken 
erstiegen werden, wenn hervorsjiringende Theile, Bäume 
und Wurzeln es begünstigen, und die Höhe nicht zu 
bedeutend ist; senkrechte nur mit Hilfe топ Leitern, 
wenn anders der Boden und die Höhe es möglich ma 
chen ; tiberhangende linden sich selten und gewöhnlich 
nur auf kurze Strecken, die sehr oft umgangen werden 
können.“ 
*) Unter Kamm des Berges oder Gebirges wird im o-emei- 
nen Leben auch oft dessen Rücken verstanden.
	        
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