Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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t + t' 
500 
H = (h! - h) (1 + 
beziehungsweise mit Zuhilfenahme der im Anhänge beigefügten Ta 
belle II, die Höhe der einzelnen Beobachtungspunkte über dem 
Standpunkte des stabilen Barometers in derselben Weise, wie dies 
für den Gebrauch des Quecksilberbarometers dargethan wurde, zu 
berechnen und in Kolonne 1 I einzutragen. 
Es ist hieraus ersichtlich, dass sich hier genau derselbe Vor 
gang wiederholt wie bei dem Höhenmessen mit Quecksilberbaro- 
meter, wie dies auch der Natur des Aneroides nach nicht anders 
sein kann. 
Die hier beschriebene Methode des barometrischen Höhen 
messens mit einem stabilen und einem ambulanten Instrumente ist 
die zumeist im Gebrauche stehende. Sie bietet den grossen Vor 
teil, dass die einzelnen Höhenbestimmungen unabhängig voneinan 
der vorgenommen, und immer auf einen fixen Punkt, den Standpunkt 
des stabilen Barometers, bezogen werden; dadurch bleiben allfällige 
Fehler einzelner Beobachtungen ohne Einfluss auf die Hohenbe- 
stimmuug der übrigen Punkte. Diese Methode hat aber den Nach 
teil, dass sie Höhenbestimmungen auf grössere horizontale Distanzen 
(über '20 km) nicht mit Sicherheit gestattet und wenn dieselben 
dennoch notwendig sind, immer eine Reihe von Zwischenpunkten, 
deren Höhenlage genau bestimmt werden muss, als Ueberstellungs- 
punkte fordert, welche Arbeit stets umständlich und zeitraubend 
ist*). 
Eignet sich sonach diese Methode vorzüglich für Breiteuivelle- 
ments, wie Höhenbestimmungen auf Gebirgsrücken, im Wellenlande 
u. dergl., so wird beim barometrischen Nivellement längerer Linien 
häufig die folgende sogenannte S t u f en m e th o d e angewendet. 
Für diese Methode sind zwei mit dem Geiste der Arbeit voll 
kommen vertraute Ingenieure notwendig; ferner muss die Linie, die 
barometrisch nivelliert werden soll, schon im voraus durch einzelne 
Fixpunkte, wie Kreuzungspunkten von Strassen und Wegen, Brücken, 
Denksäulen etc., welche Punkte man schon bei der Rekognoszie 
rungsreise zu wählen und vor Beginn der Baroraeterarbeiten auf 
den Tracierungskarten genau festzulegen hat, vollkommen vorge 
zeichnet sein. Treffen diese Bedingungen zu, so begibt sich der 
Ingenieur I mit seinem Instrument auf den ersten Punkt 1, dessen 
Höhenlage ausgemittelt werden soll, und macht dort die gewöhu- 
*) Soll bei dem oben erwähnten Vorgang das stabile Barometer von 
einem Punkte auf einen anderen übertragen werden, so muss vorerst die 
Höhe dieses letzteren Punktes mit aller möglichen Schärfe und Genauigkeit 
bestimmt werden, weil sonst ein allfälliger Fehler hierin sich auf die ge 
samten weiteren Höhenmessungen fortpflanzen würde. Geschieht die Be 
stimmung der flöhe des Ueberstellungspunktes auf barometrischem Wege, 
so wird man sich zu diesem Zwecke keineswegs mit einer einzigen Beobach 
tung begnügen dürfen, sondern wird eine Reihe von Beobachtungen und 
zwar zu verschiedenen Tageszeiten anstellen müssen, für jede derselben 
die zugehörige Höhe ermitteln und aus den so gewonnenen Resultaten das 
arithmetische Mittel nehmen.
	        
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