107
Dieses Manuale bedarf keiner Erläuterung. Addiert man nämlich
zu der bekannten Höhenkote des Profilachsenpunktes die abgelesene
Lattenhöhe dieses Punktes, so erhält man die Visurhöhe für das ganze
Querprofil — vorausgesetzt, dass keine Ueberstellung des Instrumentes
notwendig ist — und zieht man davon die abgelesenen Lattenhöhen
der einzelnen Bruchpunkte des Querprofiles (Kolonne 3) ab, so erhält
man unmittelbar die Höhenkoten dieser Profilpuukte (Kolonne 6).
Die Differenzen zwischen diesen Koten und der Höhenkote des Ach
senpunktes werden dann, je nachdem sie positiv oder negativ sind, in
den Kolonnen 4 uud 5 vorgemerkt, und bilden reine Hilfskoten
für das Zeichnen des aufgenommenen Querprofiles; dieselben werden
nämlich je nach ihren Vorzeichen von einer durch den Achsenpunkt
zu ziehenden Horizontalen auf jenen Abscissen auf- oder abwärts
aufgetragen, die man in den gemessenen Entfernungen von diesen
Achsenpunkte (Kolonne 2) errichten kann. Die Endpunkte dieser Abs
cissen durch gerade Linien miteinander verbunden geben nun ein Bild
des Querprofiles und zwar in seinem richtigen Massstabe, auf dem
man nun die Höhe eines jeden beliebigen, in der Querprofilebene
liegenden Punktes des Terrains genau abmessen kann. Es ist
selbstverständlich, dass zu diesem Zwecke die einzelnen Masse nach
einem angenommenen Massstabe nicht nur sehr genau aufzutragen
sind, sondern dass auch der Massstab genügend gross angenommen
werden muss. Ein Massstab von 1 cm 30 m wird hierzu für alle
Fälle ausreichen.
Was die Länge des Querprofiles betrifft, so richtet sich die
selbe ganz nach der Beschaffenheit des Terrains und nach der Lage
der vorhandenen Trace. Die Situationskarte, sowie das gezeichnete
Längenprofil liefern die sichersten Anhaltspunkte zur Bestimmung,
wie weit ein Terrainstudium in die Breite wünschenswert oder not
wendig werden könnte; keinenfalls wird man sich jedoch hierbei
auf das durch diese Ueberlegung ermittelte Ausmass beschränken
dürfen, sondern das Querprofil immer länger aufnehmen als dies
absolut notwendig erscheint, weil eine eventuell notwendig werdende
spätere Verlängerung desselben immer mit Umständen und Zeitver
lust verbunden ist.
Ist bei der Aufnahme des Querprofiles eine ein- oder mehr
malige Ueberstellung des Instrumentes notwendig (was im übrigen
nach Thunlichkeit zu vermeiden ist), so ändert sich bei jeder
Ueberstellung auch die Visurhöhe, welcher Umstand selbstverständ
lich bei Berechnung der Höhenkoten der betreffenden Profilpunkte
in Rechuung zu ziehen ist.
An sehr steil ansteigenden Lehnen, an welchen eine oftmalige
Umstellung des Instrumentes notwendig wäre, ist das Nivellierin
strument zur Aufnahme von Querprofilen nicht geeignet, und wird
hier in der Regel die zweite Methode mittels Messlatten und Wasser
wage anzuwenden sein.
Dabei ist folgender Weg einzuschlagen: In Fig. 9, Taf. I, zeige
die Linie xy ein Thalgehänge an, auf welchem im Punkte A die
Trace des Vornivelleraents geführt wird, und es sei somit die
Höhenkote dieses Punktes A bekannt; soll nun das Querprofil x y