Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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Ferner für die verschiedenen gebräuchlichen Krümmungshalb 
messer und Bogenabschnitte die Abscissen und die Ordinaten der 
einzelnen Bogenpunkte auf die Tangenten und den Bogenanfang, be 
ziehungsweise das Bogenende bezogen. 
Das Festlegen der gefundenen Bogenpunkte geschieht gewöhn 
lich in der Weise, dass man Bogenanfang, Bogenmitte und Bogeu- 
eude mit fixen Pflöcken BA, BM und BE und, wenn Viertel- 
bogeupunkte bestimmt werden, diese mit % B und 3 /4 B bezeichnet, 
während die in gleichen Distanzen voneinander befindlichen Zwi 
schenpunkten mit kleineren vom Bogenanfang an fortlaufend nume 
rierten Pflöcken BP I, BP 2, BP 3 . . . . versehen werden. 
Stationieren der Trace und Anfertigung des Detail-Längcnprofiles, 
Bestimmung der Bauobjekte und Verteilung der Wächterhäuser. 
Wenn eine definitiv angenommene Trace am Felde in ihren 
Geraden und Bögen ausgesteckt ist, so wird zu deren S tationierung 
geschritten. Man versteht unter Stationierung die Messung der 
Länge der tracierten Linie und deren Einteilung in gleiche Abstände, 
um durch diese Teilungspunkte nicht nur für die genaue Bezeich 
nung der Lage der einzelnen im Bahnkörper zu errichtenden Objekte 
leicht mess- und auffindbare Anhaltspunkte zu gewinnen, sondern 
auch um für die nachmalige Berechnung der zur Herstellung des 
Bahnplanums notwendigen Erdbewegung eine Grundlage zu schaffen. 
Die Einteilung geschieht in Abständen von 100 zu 100 m, die 
mit der Messkette eingemessen und mit fortlaufenden von 0 beginnenden 
Nummern bezeichnet werden. Der Punkt 0 wird am Anfangspunkt 
der Trace angenommen und daselbst ein Pflock geschlagen, und 
dieser mit 0 bezeichnet. Die weiteren in Abständen von je 100 m 
entfernt liegenden Stationspunkte erhalten die fortlaufenden Num 
mern 1, 2, 3, 4 u. s. f. und die daselbst einzuschlagenden Pflöcke 
heissen Profil- oder Hektometerpflöcke. Nachdem der 
Pflock 10 von 0 ein Kilometer, der Punkt 20 zwei Kilometer 
u. s. w. entfernt liegen, so werden diese Pflöcke statt mit 10, 20, 
30 u. s. f. häufig mit Kl, K2, K3 u. s. f. bezeichnet. 
Ist die Stationierung der Linie in dieser Weise zu Ende ge 
führt, so kennt man annäherungsweise deren Länge. Zu diesem 
Behufe ist es aber notwendig, dass die Kettenmessung mit gehö 
riger Sorgfalt vorgenommen und namentlich genau in der Richtung 
der tracierten Linie geschehe, was man dadurch erreicht, dass 
man die Kettenstäbe stets in die mit Tracierstäben ausgesteckte 
Linie einvisiert. 
Das Stationieren einer Bahnlinie beschränkt sich aber nicht 
nur auf das Einmessen und Festlegen am Felde der einzelnen Hekto- 
raeterpflöcke, sondern soll auch gleichzeitig auf eine durch Augen 
schein sich ergebende Bestimmung derjenigen Punkte erstreckt 
werden, welche für die Herstellung von Bahnobjekten jeder Art 
massgebend sind, endlich auf jene Punkte wo eine Aenderung in der
	        
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