Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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Bestimmung der Visurhöhe au Ueberstelluugspunkten notwendigen 
Visuren, aber keine Zwischenvisuren zu machen sind. 
Tiefe Einschnitte, Gräben, Schluchten u. dergl., deren Nivelle 
ment eine Ueberstelluug des Instrumentes notwendig macheu würde, 
köuuen übersprungen und deren Tiefe nachträglich durch direkte 
Messung mit Latten oder Seukblei bestimmt werden. Die Resultate 
dieser Messungen sind in diesem Falle io der Rubrik „Pflockhöhe” 
des Nivellemeutprotokolles so vorzumerkeu, als wenn die betreffen 
den Höhen, resp. Tiefen, wirklich mit dem Instrumente bestimmt 
worden wären. 
Das Nivellement ist in der Regel nur auf Zentimeter geuau zu 
machen, und können souach mit hinreichender Sicherheit hierzu Ab 
leselatten verwendet werden. Die Aufnahme von Millimetern mit Zu 
hilfenahme von Einstelllatten ist zwecklos und verursacht der Ge 
brauch solcher Latten , im Hinblick auf die für das Einstelleu der 
Scheiben notwendige Zeit, nur eine Verzögerung im Fortschritt der 
Arbeit. 
Ist das Nivellement beendet und kontrolliert, so kaun zum 
Zeichnen des Längen profiles geschritten werden. 
Hierzu wählt man einen grossen Massstab, um sowohl die Ent 
fernungen als auch die Höhenunterschiede der sämtlichen nivellier 
ten Stations- und Zwischenpunkte noch sichtbar machen zu können. 
Der Massstab von 100 m = 0,025 m 
für die Höhen wird in den meisten Fällen genügen. 
Zum Aufträgen des Läugenprofiles kann man vorteilhaft soge 
nannte Brouillonbögen verwenden, auf welchen vertikale Linien in 
der für die Länge von 100 m angenommenen Entfernung und hori 
zontale Linien in den angenommenen Höhenmassstab von Meter zu 
Meter vorgezeichnet sind. Die vertikalen Linien stellen sonach die 
Ordinaten der Hektometer vor und sind zwischen denselben, in den 
entsprechenden Entfernungen nach den Angaben des Stationieruugs- 
sprotokolles, die Zwiscbenpunkte auf der Abscissenachse aufzu- 
trageu und in denselben Perpendikel zu errichten. 
Man trägt hierauf auf diesen Ordinaten, der Reihe nach und mit 
Zuhilfenahme der je 0,0025 m = 1 m voneinander entfernten Hori 
zontalen, die aus dem Nivellementprotokoll ersichtlichen Höhenkoten 
der einzelnen Stations- und Zwischenpunkte auf, und erhält so eiue 
Reihe von Punkten , die miteinander durch Gerade verbunden, das 
Längenprofil der nivellierten Trace geben. Die aus dem Nivelle 
mentprotokoll entnommenen Höhenkoten werden bei jeder Ordinate 
vertikal zur Abscissenachse eingeschrieben. 
In dieses Längenprofil wird dann die definitive Nivellette unter 
Berücksichtigung der an anderer Stelle diesfalls erörterten Grund 
Sätze eingezeichnet; diese Nivellette wird im grosseu und ganzen 
die durch das Voruivellement oder anderweitige Vorerhebungen 
ermittelten Steigungsverhältnisse aufweisen, aber im Detail inso 
fern einigermassen abweichen, als uunmehr die im Vornivelle
	        
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