Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

3. Kategorie: Fester Lehm, sehr fester steiniger Mergel, Konglo 
merat, bröckliges Steingemenge, fester Schotter u. dergl., mit 
der Spitzhaue zu bearbeiten. 
4. Kategorie: Harter Felsen, mit Pulver zu bearbeiten. 
Eine absolut scharfe Trennung der einzelnen Kategorien lässt 
sich natürlich nicht immer durchführen, und kann die Klassifikation 
in vielen Fällen nur eine schätzungsweise sein. 
Wird eine grössere Genauigkeit in der Kostenberechnung ge 
fordert, oder sind die zu bewegenden Massen harten Bodens sehr 
gross, so dass ein Irrtum in der Klassifikation einen bedeutenden 
Fehler in der Kostensumme zur Folge haben kaun, so können in 
die oben angeführten Kategorien noch andere Kategorien eingeschaltet 
werden. 
Was die Transportsdistanzen betrifft, so werden dieselben am 
Läugeuprofil zwischen dem Schwerpunkt des Einschnittes und jenem 
des auzuschüttenden Dammes, und bei Deponierungen vom Schwer 
punkt der zu deponierenden Masse bis zum Mittelpunkt des Abla 
gerungsortes abgeschätzt, während bei der Erdentnahme aus Mate 
rialgräben für Dammanschiittuugen nicht nur die Distanz des Ma 
terialgrabens von der Mitte des Dammes, sondern auch die mittlere 
Dammhöhe und zwar in ihrer 10 fachen Grösse als Horizontaldistanz 
in Rechnung zu ziehen ist. 
Es bleibt hier noch eines Umstaudes zu erwähnen. Bei den 
bisherigen Betrachtungen wurde stets davon abgesehen, dass sich 
die Erdmassen bei ihrer Abgrabung entsprechend auflockern und in 
den Dämmen, selbst wenn diese sich vollständig gesetzt haben, einen 
grösseren Raum einnehmen, als im Einschnitte gemessen wurde. 
Diese Volumsvermehrung sollte bei der Materialverteilung in Rech 
nung gezogen werden, wird aber häufig übergangen. 
Will man derselben Rechnung tragen, so wird sie sich, wie 
leicht erklärlich, in der Erdverteilungstabelle nur durch eine ent 
sprechende Verminderung derjenigen Anschüttungsmassen fühlbar 
machen, welche für die Bedeckung des Dammerfordernisses aus 
Materialgräben zu entnehmen sind, nachdem das faktische Volumen 
der aus den Einschnitten gewonnenen Erdmassen, in den Dämmen 
grösser ist, als das in Rechnung gestellte Volumen. 
Der Wert dieses Vermehrungskoeffizienten hängt natürlich von 
der Natur der Abgrabungserde ab, und ist nach den gemachten Er 
fahrungen : 
bei Sand und Schotter so gering, dass er füglich vernachlässigt 
werden kann; 
bei leichter Erde mit Lehm nach erfolgter Setzung der Dämme 
und unter Annahme, dass die Erde gestampft wird, 3 Prozent; 
bei Thon und ähnlichen festen Bodenarten 6 bis 10 Prozent und 
bei Felsen 8 bis 12 Prozent der im Einschnitt oder Material 
gräben gemessenen Massen. 
Nachdem die in Kolonne 14 der Erdverteilungstabelle angeführ 
ten Quantitäten sich stets auf Abgrabungsmassen beziehen, so kön 
nen die in dieser Kolonne ausgewiesenen und aus Materialgräben 
Manega, Traciereu von Eisenbahnlinien. 12
	        
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