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durchzogenen Gegend, die Notwendigkeit allfälliger Gebäudeein
lösungen und zahllose andere hierher gehörige Beobachtungen wer
den bei diesen Vorerhebuugen die Aufmerksamkeit des tracierendeu
Ingenieurs nicht minder in Anspruch nehmen, als die geognosti-
schen Verhältnisse der Gegend und deren Einfluss auf den Bau,
nach zwei Richtungen hin, insoferue sie nämlich den Bau erschwe
ren können durch ausgedehnte Felseneiuschnitte, durch Gefahr für
Rutschuug, Erweichung etc. oder als sie denselben verbilligen uud
fördern können durch die Möglichkeit der Gewiunung von Baustei
nen, Schotter, Saud und anderen Materialien.
Detailuntersuchuugen in dieser Richtung würden jedoch bei der
Rekognoszierungsreise zu weit führen, ohne die Gesamtübersicht
wesentlich zu fördern, so dass es in den meisten Fällen genügen
dürfte, nach den stets vorhandenen äusseren Merkmalen, wie z. B.
aus der Art der Vegetation oder aus der Betrachtung bereits be
stehender Steinbrüche, Bergabstürze, Strasseneinschnitte u. s. w.
auf die allgemeine Bodenbeschaffenheit zu schliessen.
Mit den Vorerhebuugen, soweit sich dieselben auf die Beistellung
von Baumaterialien beziehen, können endlich auch noch die ersten
Erhebungen in bezug auf die Möglichkeit der Beistellung von ein
heimischen Arbeitskräften, auf die Höhe der Arbeitslöhne, auf die
grössere und geringere Schwierigkeit der Unterbringung und Ver
pflegung fremder Arbeitskräfte, falls dereu Heranziehung wünschens
wert oder geboten wäre u. s. w. verbunden, und so die ersten
Grundlagen für die nachmalige Verfassung einer Preisanalyse ge
wonnen werden. Dass man bei deu diesfälligen Nachfragen mit
Vorsicht zu Werke zu gehen und den hierbei erhaltenen Auskünf
ten stets nur bedingten Glauben beizumessen hat, ist kaum beson
ders zu erwähnen.
Hat der Ingenieur seine Rekoguoszierungsreise in der hier
angedeuteten Weise vorgenommen, so wird er leicht in der Lage
sein, auf seiner Karte diejenigen Stellen der Linie zu bezeichnen,
wo aus deu ebeuerwähnten lokalen Rücksichten eine teilweise oder
gänzliche Umlegung oder Verrückung der zuerst ins Auge gefassten
Trace Platz zu greifen hat, oder wo ein besonderes Terrainstudium
erforderlich sein wird, um die für deu Bau und den nachmaligen
Betrieb vorteilhafteste Lage der Bahutrace aufzufinden; in jedem
Falle wird es ihm ferner möglich sein, an Ort und Stelle die
räumliche Ausdehnung der später notwendigen Erhebungen festzu
setzen und in seine Karte einzutragen.
Diese Karte mit ihren sämtlichen Bezeichnungen, sowie mit
den in dem Notizbuch eingetragenen Wahrnehmungen und Beobach
tungen bildet sonach die erste und wichtigste Grundlage für das
eigentliche Traciereu, und es kann nicht genug empfohlen werden,
soll nicht später in unnötiger Weise Zeit, Geld und Mühe verloren
werden, diese erste Rekognoszierungsreise mit aller nötigen Vor
sicht, Ruhe, Zeitaufwand und Aufmerksamkeit vorzunehmen, dabei
alle auch die scheinbar geringfügigsten Umstände aufzunehmen und
anzumerken, den wichtigeren Gegenständen, wie Anlage der Stations
plätze, Flussübergänge etc. die weiteste Aufmerksamkeit zuzuwen