Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

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Im Punkt 2 augekommet), ruft er dem Iugeuieur nach dem 
Punkte II die ganze im Schrittmass erhobene Distanz zwischen den 
Punkten I und 2 zu. Diese Distanz wird von dem Ingenieur auf 
Metermass reduziert zu Punkt 2 in Kolonne 2 des Vermerkbuches 
eingetragen. Der Figurant muss nun in seinem nunmehrigen Stand 
punkt bezüglich der festen Unterlage für die Latte die frühere Vor 
sicht, wenn nötig wieder mit Zuhilfenahme eines kleinen Niveau- 
ptiockes gebrauchen, ueben den er wieder einen mit 2 zu bezeichnen 
den sichtbaren Pflock einschlagen kann; er stellt sich abermals wie 
früher hinter die Latte mit dem Gesicht gegen das Instrument ge 
wendet, und wird so von dem Ingenieur anvisiert, der die bezüg 
liche Lattenhöhe zu Punkt 2 in die Kolonne 4 des Nivellement 
buches (1,32) einträgt. Ist dies geschehen, so verlässt letzterer 
seiuen Standplatz, begibt sich nach dem Punkt III, der wieder etwa 
150 m von 2 entfernt sein kann, und visiert von hier aus die in 
2 verbliebene Latte an; dieser Vorgaug wiederholt sich nun solange, 
bis der Lattenträger den letzten Punkt B der Linie erreicht hat, 
uud dort von dem Ingenieur aus dem unmittelbar vorhergehenden 
Standpunkt des Instrumentes anvisiert worden ist. 
Verfolgt man mit der Vornahme des Voruivellements nur den 
Zweck den absoluten Höhenunterschied zwischen den zwei gegebe 
nen Endpunkten einer Bahnlinie oder einzelner Teile derselben auf 
zufinden, wodurch man, wie leicht verständlich ist, den ersten An 
haltspunkt für die Beurteilung der Gefällsverhältnisse der Linie 
im allgemeinen erhält, so genügt der eben geschilderte Vorgaug, bei 
dem ein geübter Ingenieur, wenn er durch einen intelligenten Figu 
ranten unterstützt wird, des Tages über 6 bis 8 km uud noch mehr 
zu nivellieren im stände seiu wird. 
Soll aber das Voruivellement, wie dies fast immer der Fall 
ist, auch dazu dienen, für die nachfolgenden Feldoperationen eiue 
feste Basis beziehungsweise eiue Operatiouslinie zu liefern, so wird 
das Bestreben des Ingenieurs vorerst darauf zu richten sein, längs 
der zu nivellierenden Linie die genaue Höhe einer gewissen Anzahl 
fixer und unverrückbarer Punkte zu bestimmen. Was Wahl 
und Eigenschaften dieser Fixpunkte betrifft, so wurden diese be 
reits früher erörtert; die betreffenden Punkte (Grenzsteine, Stiegen 
stufen, Kreuze, Brückenköpfe etc.) brauchen nicht unmittelbar in 
der zu nivellierenden Liuie zu liegen, jedoch wird man sie womög 
lich so wählen, dass man sie von einem Standpunkt des Instru 
mentes ohne Ueberstellung des letztem anvisieren kann. Finden 
sich solche Punkte in der unmittelbaren Nähe der nivellierten Linie 
nicht, so hilft man sich durch Versenken der früher beschriebenen 
Fixpfähle an passenden Orten. Die Lage der Fixpunkte uud Fix 
pfähle muss in dem Nivellement Protokolle genau angemerkt, und 
wenn thuulich oder nötig in der Rubrik „Anmerkung” durch Skiz 
zen entsprechend erläutert werden. Sie können von den übrigen 
Nivellemeutpunkten abgesondert mit Buchstaben oder Ziffern (a, 
b ) bezeichnet werden; ihre Lattenhöhe wird, wenn die 
selben nicht mit gewöhnlichen Nivellementpuukten zusammenfallen, 
in der betreffenden Zeile des Protokolles Rubrik 5 („Lattenhöhe
	        
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