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Punkte des Limbus (Teilkreis) iibereinstiramt, der Eudteilstrich des
Nonius mit dem um 1 vermehrten oder verminderten Teilstrich des
Limbus zusamraenfallen. Da dieses Verhältnis durch die ganze
Teilung des Limbus der Fall ist, so muss dieses Zusammentreffen
durchgehends stattfinden, wenn der Nonius von Teilstrich zu Teil
strich des Limbus vorgerückt .wird.
b) Alhidade (Drehscheibe) und Limbus müssen konzentrisch
sein; bei Instrumenten mit nur einem Nonius kann die Prüfung in
dieser Richtung nur durch wiederholte Messung desselben Winkels
vorgeuommen werden. Ist das Instrument mit zwei diametral ein
ander gegenüberliegenden Nonien versehen , die so angebracht sein
müssen, dass die Verbindungslinie der Nullpunkte desselben genau
durch den Drehungsmittelpunkt der Alhidade geht, so ist die Unter
suchung über die Konzentrizität des Instrumentes sehr einfach.
Man stellt den einen Nonius genau auf einen Teilstrich des Lim
bus und liest den Stand beider Nonien geuau ab, dreht man nun
die Alhidade durch 180° allmählich weiter, und liest man in ver
schiedenen Stellungen beide Nonien ab, so muss die Differenz zwi
schen den jedesmal zusammengehörigen Ablesungen an den beiden
Nonien eine konstante sein, in welchem Falle die Alhidade konzen
trisch ist; die Differenz wird natürlich 18<>° betragen, wenn die
Verbindungslinie der Nullpunkte der Nonien wirklich durch die
Drehungsachse der Alhidade geht. Zeigen sich dagegen in diesen
Differenzen Abweichungen, welche im ersten Viertelkreise allmählich
ab- oder zunehmen, um in dem folgenden Viertelkreis in demselben
Masse zu- oder abzunehmen, so ist die Alhidade exzentrisch. Diese
Exzentrizität kann für die Winkelbestimmuugen unschädlich ge
macht werden, wenn bei jeder Beobachtung beide Nonien abgelesen,
nud von diesen Ablesungen das arithmetische Mittel genommen
wird *).
c) Die Visierlinie des Fernrohres und der Drehungsmittelpunkt
der Alhidade müssen in einer zur Limbusebene senkrechten Ebene
liegen. Die Prüfung hierauf wird in folgender Weise vorgenommen:
Man macht von einem Standpunkt des Instrumentes zwei Ab
lesungen in der Richtung von zwei Visuren nach fixen Punkten und
bestimmt aus der Differenz der beiden Ablesungen die Grösse des
Winkels, welchen die Verbindungslinien der anvisierten Punkte mit
dem Standpunkte des Instrumentes untereinander einschliessen.
Macht man eiu zweites Mal dieselben Visuren nach denselben
Punkten, indem man vorher die Alhidade um 180° und das Fern
rohr in die entgegengesetzte Richtung umdreht, so gibt die Diffe
renz der dabei zu machenden Ablesungen den Wert desselben Win
*) Der Fehler, der bei Winkelablesungen aus der Exzentrizität von
Alhidade und Limbus resultiert, kann in der Praxis oft sehr nachteilig
sein, und soll man sich daher in der Regel bei Winkelinessungen nur In
strumente mit zwei Nonien verwenden. Bei den bestkonstruierten Instru
menten sind sogar vier im rechten Winkel voneinander abstehende Nonien
angebracht, wobei bei Messung von Winkeln stets Ablesungen an den vier
Nonien gemacht werden und aus den vier Ablesungen das arithmetische
Mittel genommen wird.