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kels und muss, wenn das Instrument richtig ist, dem vorher ge
fundenen Werte gleich sein. Eine allfällige Differenz liefert den
Beweis für die unrichtige Lage der durch die Visierlinie und den
Drehungsmittelpunkt der Alhidade zu legenden Ebene, kann aber
für den praktischen Gebrauch dadurch unschädlich gemacht werden,
dass man jede Winkelmessung in der eben erwähnten Weise zwei
mal vornimmt, und aus den beiden Beobachtungen das arithmetische
Mittel zieht.
Ist bei einem Wiukelmess-Instrumente die Visiervorrichtung,
also das Fernrohr um eine horizontale Achse drehbar, sonach zum
Messen von nicht in einer horizontalen Ebene liegenden aber auf
den Horizont reduzierten Winkel eingerichtet, so muss
1) die horizontale Drehungsachse des Fernrohres auf der Drehungs
achse der Alhidade senkrecht stehen;
2) die Visierebene senkrecht seiu zu der Drehungsachse des
Fernrohres;
3) die Visierebene durch den Drehungsmittelpunkt der Alhidade
gehen.
Sollen mit einem solchen Wiukelinstrumeut nebst dem Horizon
talwinkel auch Vertikalwinkel gemessen werden können, so ist an
dem Fernrohr senkrecht zu seiner Drehungsachse noch ein geteil
ter Vertikalkreis angebracht, während sich am Fernrohrträger ein
fester Zeiger oder Nonius befindet. Ein derartiges Instrument muss
den eben erwähnten Anforderungen entsprechen, und ist ausser
dem darauf zu prüfen:
1) dass die Teilung am Nonius und am Vertikalkreis richtig und
genau sei, und dass namentlich der Nullpunkt der Teilung
mit der horizontalen Stellung des Fernrohres übereinstimme;
2) dass der Drehungsmittelpunkt des Höhenkreises mit dem Mittel
punkt der Teilung Zusammenfalle.
Werden bei Winkelmess-Instrumenten Fehler in bezug auf die
Teilung, auf die Exzentrizität der Achsen, oder die unrichtige
Lage der vertikalen Visurebene entdeckt, so kann eine Berichtigung
dieser Instrumente in der Regel durch den Ingenieur nicht geschehen,
sondern in geeigneter und verlässlicher Weise nur durch einen
Mechaniker vorgenommen werden. Sind audere Instrumente nicht
zur Hand, so wird der Ingenieur nur zu trachten haben, in der
angegebenen Weise die aus der Fehlerhaftigkeit des Instrumentes
resultierende Ungenanigkeit durch wiederholte Beobachtungen ent
weder ganz unschädlich zu machen oder wenigstens thunlichst her-
abzumindern.
Was barometrische llühcnmcsscn.
Bei versuchsweisen Vorarbeiten, die sich oft über weite Flächen
und lange Strecken ausdehnen müssen, ferner bei Höhenmessungen
in beholztem und gebirgigem Terrain, endlich bei Aufsuchung zweck
mässiger Gebirgsübergänge, bei welchen es sich oft nur um die
Bestimmung der approximativen Höhe eines Gebirgssattels oder