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Auf das frühere Beispiel angewendet, ist jetzt
Bo = 745,6
— 1,56 j aus Tafel I j B = 745,6 mm
- 0,08 j für ( T— 13,7°
= 743,96
Bo' = 713,8
- 1,37
— 0,06
— 0,01
= 712,36
und es ist wie früher
11 = 18382 log 1,054
H = 365,3 m.
Es ist somit klar, dass mau mit Zuhilfenahme dieser Formel
in der Lage ist, die relative Höhe einer Reihe von Punkten über
einem gegebenen Punkte etwa dem Anfangspunkt des Nivellements,
und sonach auch den Höhenunterschied dieser Punkte untereinan
der zu finden, weun man an allen Punkten, deren Höhenlage be
stimmt werden soll, Barometerbeobachtuugeu, und gleichzeitig da
mit solche Beobachtungen auch au dem Ausgangspunkt des Nivelle
ments macht.
Dabei ist jedoch vorausgesetzt, dass die Beobachtungen am
Ausgangspunkt und an dem betreffenden Höheupunkt stets gleich
zeitig gemacht werden, und ferner, dass die horizontale Entfernung
dieser zwei Punkte eine nicht zu grosse sei.
In letzterer Hinsicht muss nämlich hier wiederholt werden,
dass uach gemachten physikalischen Beobachtungen die Barometer
stände nicht nur von der Höhe des Beobachtungspuuktes und von
der Temperatur der Luft und des Quecksilbers, sondern noch von
vielen anderen Zufälligkeiten, wie Feuchtigkeitsgrad und elektri
scher Zustand der Luft, herrschende Windrichtung u. a., die, ob
gleich sie nicht messbar, so doch sehr einflussreich sind, abhängen;
diese Zufälligkeiten, die man in ihrer Gesamtheit Zustand der
Luft uenueu köuute, sind nun erfahrungsgemäss unter uormaleu
Verhältnissen nur auf einen bestimmten Umkreis von etwa 10 bis
15 km nahezu dieselben ; sie ändern sich aber oft, namentlich bei
unbeständigem Wetter, beim Herannahen eines Gewitters n. dergl.
ziemlich rasch, und hierin liegt die Ursache, warum mau barome
trische Höhenmessungeu mit entsprechender Genauigkeit nur bei
anhaltend schöner Witterung und auch da nur auf verhältnismässig
kleine horizontale Entfernungen der Beobachtungspunkte vorneh
men soll.
I aus Tafel I \ B‘ = 713,8
j für J T = 12,5°