Full text: Anleitung zum Tracieren von Eisenbahnlinien für angehende Ingenieure

daher aus Tabelle II 
h = 191,23 und h'= 537,77, 
ferner 
daher 
II = (h‘ — h) 1,054 
II = 365,3 m. 
Iu dieser Form lässt nun die Formel für die barometrischen 
Höhenbestimmungen insofern nichts zu wünschen übrig, als dabei 
fast alle Rechnungsoperationeu, sowie die nicht immer bequeme An 
wendung der Logarithmentafeln vermieden, und überhaupt die ge 
samte Arbeit auf ein Minimum reduziert wird. 
Trotz der Einfachheit aber mit der es auf Grund dieser For 
mel und Tafeln möglich ist, aus den durch barometrische Beobach 
tung gewonnenen Resultaten die relative Höhenlage verschiedener 
Punkte mit hinreichender Genauigkeit sehr rasch zu bestimmen, 
hat sich doch das physikalische Höhenmessen mit Quecksilberbaro 
metern in der Praxis nicht den zu erwartenden Eingang verschafft, 
insofern namentlich als es meistens uur bei sehr exakten, oftmals 
nur wissenschaftlichen Arbeiten in Anwendung gekommen ist, wäh 
rend es sich unter den Verfahrungsweisen des tracierenden Inge 
nieurs uur in deu seltensten Fällen einzubiirgeru vermochte. 
Der Grund hierfür liegt einzig und ausschliesslich in der 
Schwerfälligkeit der Handhabung dieses Instrumentes. I>t es schon 
an sich schwierig, sich beim Beginne der Arbeit zwei vollkommen 
gleichzeigende und gleichmässig empfindliche Barometer, oder wenig 
stens solche mit konstanter Differenz zu verschaffen — eine der 
Grundbedingungen für die Verlässlichkeit der Arbeit — so sind 
die Zufälligkeiten, welche auf die Brauchbarkeit des Instrumentes 
draussen einwirken können, geradezu unberechenbar, und nicht selten 
kommt es z. B. vor, dass sich ein Instrument, das man in voll 
kommen brauchbaren Zustande von Hause mitgenommen hat, am 
Felde dadurch unbrauchbar zeigt, dass trotz Anwendung aller mög 
lichen Vorsicht im Transportieren in den luftleeren Raum der 
Röhre eine Luftblase eingedrungen ist. Ein solches Barometer ist 
für weitere Beobachtungen nicht geeignet, und hat man nicht so 
gleich ein Ersatzbarometer zur Hand, was wohl nur in den selten 
sten Fällen zutrifft, so müssen die Arbeiten sistiert und das un 
brauchbare Instrument vor Wiederaufnahme derselben einem ge 
schickten Mechaniker zur Reparatur übergeben werden. 
Nachdem ferner barometrische Höhenmessungen im allgemeinen 
vorzüglich in gebirgigem Terrain am Platze, die Wege und Kommuni 
kationsmittel daselbst aber überhaupt mehr oder minder mangelhaft 
sind, so treten Verletzungen der Barometer durch scheinbar ganz un- 
merkliche Stösse u. dergl. nur zu leicht ein, und berauben den tracie 
renden Ingenieur oft ganz unerwarteter Weise seines Instrumentes
	        
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