Full text: Die Wagner-Fennel'schen Tachymeter der Fabrik geodätischer Instrumente von Otto Fennel Söhne in Cassel

ec ist der Winkel, welchen die nach dem Latten-Nullpunkt gehende Ziellinie mit 
dem Horizont bildet und ergibt sich von selbst, indem man das Fernrohr einstellt; 
A ist die bei l einzustellende, als bekannt vorausgesetzte Meereshöhe des Stand 
punktes, 
J ist die Instrumentenhöhe. 
Über letztere beiden Werte ist noch einiges zu bemerken. Ha es bei den Aufnahmen 
unbequem sein würde, die Höhe des Instrumentes stets gleich gross zu machen, so ist J im 
allgemeinen und nach dem bisher Gesagten als eine veränderliche Grösse zu betrachten, die für 
jede Aufstellung des Tachymeters gemäss der Bedingung 3, Seite 6, durch eine Verstellung 
des Nonien-Nullpunktes l gegen den Horizont der Fernrohrachse bei dem Projektions-Apparat 
berücksichtigt werden müsste. Da dies aber ebenfalls Umständlichkeiten zur Folge haben 
würde, so nehmen wir nunmehr eine konstante Instrumentenhöhe J c an und richten den 
Projektor ein für allemale für deren Berücksichtigung ein. Diese konstante Höhe oder Nor 
malhöhe machen wir der Einfachheit halber gleich der Nullpunktshöhe der Latte, also 
J c — S — 1,5 m. Die für J im allgemeinen geforderte Beziehung J = IR—O l Jx geht 
daher über in J c = IR — 0 1 h — S. Betrachten wir nun die Skizze des mit horizontalem 
Fernrohrlineal gezeichneten Projektors in Fig. 7 und berücksichtigen wir, dass dabei Punkt R 
auf Punkt 0 fällt, so ergibt sich 
IR = 10 — O^h-^-Jc nach Voraussetzung, 
und ferner nach der Figur 1x0 = O l h -j- S. 
Da nun J c = S ist, so muss sein 10 = 1x0, das heisst in Worten, die Nonien- 
Nullpunkte l und h müssen bei horizontaler Lage von WW eine gleiche Höhe an der Ver 
tikalteilung V V angeben, wenn der Projektor mit der Normalhöhe J c = S — 1,5 m arbeiten 
soll. Für diese Normalhöhe und in dieser Weise sind nun die Wagner-Fennel’schen Tachy 
meter stets eingerichtet. 
Es bleibt jetzt noch übrig, den Unterschied zwischen der konstanten Höhe J c , mit 
welcher der Projektor arbeitet, und der wirklichen Instrumentenhöhe J in Bechnung zu 
stellen, wobei bemerkt sei, dass bei den üblichen Abmessungen des Instrumentes J stets gleich 
oder kleiner als J c sein wird. Arbeitet der Projektor mit der konstanten Höhe J c , so heisst 
dies nichts anderes, als dass er die Meereshöhe H eines Latten-Aufstellungspunktes P an 
gib t, wenn die Meereshöhe eines Punktes $i eingestellt worden ist, der um den Wert J c 
unterhalb des Instrumenten-Mittelpunktes 0 liegt. 
Diese Meereshöhe von welche der Wirkungsweise des Projektors 
gemäss eingestellt werden muss und die wir die reduzierte Meeres 
höhe des Standpunktes nennen und mit A r bezeichnen wollen, 
erhält man aber, wie aus Fig. 8 ersichtlich, indem man von der 
wirklichen Meereshöhe A des Standpunktes den Unterschied zwischen 
der konstanten und der wirklichen Instrumentenhöhe abzieht. 
Bezeichnen wir (J c — J) mit Z, so ist also A r = A — Z. 
Statt der Gleichung 
2. II = A -j- / + {C. L -{- c) sin a — S .cos a 
löst nunmehr der Projektor die Gleichung 
5. II = Ar —J— Jc —{C. L —j— c) sin ex — S. cos cc. 
Der Wert U erleidet dadurch keine Veränderung, denn es ist: “ Fi g . s. 
A -\- J = A r Je, wie aus der Figur 8 ersichtlich. 
Betrachten wir nun noch kurz zwei besondere Fälle, welche bei Anwendung der 
Tachymeter Vorkommen können und die auf den ersten Blick Widersprüche zu enthalten 
scheinen.
	        
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