21
Zu 6. Um die Achse der Reversionslibelle parallel zur Zielebene des mittleren Hori
zontalfadens zu machen, ziele man bei unterhalb des Fernrohres einspielender Libelle nach
einer in etwa 50 m Entfernung fest aufgestellten Nivellierlatte, und mache eine Ablesung,
gleich A. Dann schlage man das Fernrohr durch und mache bei oberhalb einspielender
Libelle eine zweite Lesung, dieselbe sei B. Stimmen beide nicht überein, so stelle man
mittelst der Mikrometerschraube das Fernrohr auf die Mitte zwischen beiden Ablesungen
ein und bringe die Libelle mit ihrer Richtschraube zum Einspielen. Das arithmetische Mittel
beider Ablesungen — gibt stets einen Punkt, der mit der Fernrohrachse in einem
Horizont liegt.
Zu 7. Zur Berichtigung der Distanzfäden messe man auf möglichst horizontalem Ge
lände eine Entfernung von beispielsweise 100 -f- 0,(> m *) genau mittelst Latten oder Stahl
band ab, stelle das Instru
ment über dem einen, die
Latte über dem anderen End
punkt auf. (Fig. 18.)
Zielt man nun mit nahezu
horizontalem Fernrohr die
•Latte an, so müssen die
Distanzfäden mit dem Mittel-
faden Lattenabschnitte von
je 0,5 m einschliessen. Der
von den beiden Distanzfäden
eingeschlossene Lattenab-
1
schnitt muss also
100
der abgemessenen Länge (abzüglich der Additionskonstanten) betragen.
Um für die Multiplikations-Konstante einen möglichst unveränderlichen Wert zu er
halten, ist das Fadennetz photographisch auf Glas aufgetragen und zwar so, dass von
vornherein die Abstände der Distanzfäden vom Mittelfaden genau gleich sind. Natürlich
Fig. 19.
sind diese Abstände auch unveränderlich, und es findet im Gegensatz zu den sonst üblichen
Einrichtungen nicht eine Abstimmung des Fadenabstandes, sondern eine Abstimmung der
Brennweite des Fernrohres statt. Um diese Abstimmung in aller Schärfe vornehmen zu
können, ist im Okularrohr, zwischen Objektiv 0 und Fadennetz f eine Korrektionslinse k
eingeschaltet. Diese Einrichtung ist in Fig. 19 dargestellt.
Durch eine Längsverschiebung der Korrektionslinse kann die Äquivalentbrennweite des
Objektives und dieser Linse so abgestimmt werden, dass sie genau das Hundertfache des
Fadenabstandes beträgt, dass also mit anderen Worten die Multiplikationskonstante genau
! ) 0,6 m ist die Additionskonstante (c) dieser Instrumente.