Full text: Die Wagner-Fennel'schen Tachymeter der Fabrik geodätischer Instrumente von Otto Fennel Söhne in Cassel

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Zu 6. Um die Achse der Reversionslibelle parallel zur Zielebene des mittleren Hori 
zontalfadens zu machen, ziele man bei unterhalb des Fernrohres einspielender Libelle nach 
einer in etwa 50 m Entfernung fest aufgestellten Nivellierlatte, und mache eine Ablesung, 
gleich A. Dann schlage man das Fernrohr durch und mache bei oberhalb einspielender 
Libelle eine zweite Lesung, dieselbe sei B. Stimmen beide nicht überein, so stelle man 
mittelst der Mikrometerschraube das Fernrohr auf die Mitte zwischen beiden Ablesungen 
ein und bringe die Libelle mit ihrer Richtschraube zum Einspielen. Das arithmetische Mittel 
beider Ablesungen — gibt stets einen Punkt, der mit der Fernrohrachse in einem 
Horizont liegt. 
Zu 7. Zur Berichtigung der Distanzfäden messe man auf möglichst horizontalem Ge 
lände eine Entfernung von beispielsweise 100 -f- 0,(> m *) genau mittelst Latten oder Stahl 
band ab, stelle das Instru 
ment über dem einen, die 
Latte über dem anderen End 
punkt auf. (Fig. 18.) 
Zielt man nun mit nahezu 
horizontalem Fernrohr die 
•Latte an, so müssen die 
Distanzfäden mit dem Mittel- 
faden Lattenabschnitte von 
je 0,5 m einschliessen. Der 
von den beiden Distanzfäden 
eingeschlossene Lattenab- 
1 
schnitt muss also 
100 
der abgemessenen Länge (abzüglich der Additionskonstanten) betragen. 
Um für die Multiplikations-Konstante einen möglichst unveränderlichen Wert zu er 
halten, ist das Fadennetz photographisch auf Glas aufgetragen und zwar so, dass von 
vornherein die Abstände der Distanzfäden vom Mittelfaden genau gleich sind. Natürlich 
Fig. 19. 
sind diese Abstände auch unveränderlich, und es findet im Gegensatz zu den sonst üblichen 
Einrichtungen nicht eine Abstimmung des Fadenabstandes, sondern eine Abstimmung der 
Brennweite des Fernrohres statt. Um diese Abstimmung in aller Schärfe vornehmen zu 
können, ist im Okularrohr, zwischen Objektiv 0 und Fadennetz f eine Korrektionslinse k 
eingeschaltet. Diese Einrichtung ist in Fig. 19 dargestellt. 
Durch eine Längsverschiebung der Korrektionslinse kann die Äquivalentbrennweite des 
Objektives und dieser Linse so abgestimmt werden, dass sie genau das Hundertfache des 
Fadenabstandes beträgt, dass also mit anderen Worten die Multiplikationskonstante genau 
! ) 0,6 m ist die Additionskonstante (c) dieser Instrumente.
	        
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