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Latte entfernt bleiben und derselbe die Latte alsdann mit nahezu gestreckten Armen hält.
In dieser geraden Stellung macht man die zur Libelleneinstellung notwendige kleine Kreis
bewegung (Winkelbewegung) unwillkürlich ziemlich rechtwinklig gegen die Ziellinie, wobei
alsdann das Visierbrett gar nicht oder nur unbedeutend aus der Ziellinie kommt. Lei
windigem Wetter ist es rätlich, einen Stab von etwa 2 cm Durchmesser und 1,70 m Länge zu
Hilfe zu nehmen. Man stellt denselben auf der dem Winde entgegengesetzten Seite, etwa
1 ¡2 bis S U m von der Latte entfernt, schief auf den Boden, so dass das obere Ende hinter
der Lattenhandhabe durchgeht und fasst letztere mit den vier Fingern, den Stab dagegen
mit dem Daumen. Während des Einstellens der Latte lässt man den Stab spielen und hält
erst fest, nachdem die richtige Latteneinstellung erreicht ist.. Ein schwächlicher Latten
führer sollte einen solchen Hilfsstab stets gebrauchen, umsomehr als dessen Anwendung
keinen nennenswerten Mehraufwand an Zeit verursacht.
Ausser diesen besonders für die Wagner-Fennerschen Tachymeter konstruierten Latten
werden neuerdings auch Klapplatten von 4 m Länge öfter geliefert, welche nur die für
die Distanzmessung dienende Teilung haben, also zu Nivellements nicht zu gebrauchen sind.
Ermittelung der Distanzen.
Um Missverständnisse zu vermeiden, sei hier noch ausdrücklich bemerkt, dass man
beim Gebrauch der vorstehend beschriebenen Tachymeter nicht den Mittelfaden des
Fadenkreuzes auf die Nullmarke der Latte einstellt, sondern den Ober faden.*) Es wird
alsdann nur die Lage des Unter fade ns — der im oberen Lattenteil steht — abgelesen
und aufgeschrieben. Der Mittelfaden bleibt dabei ganz ausser Betracht. Untenstehende
Skizze (Fig. 49) veranschaulicht diese Verhältnisse.
0 ist die Nullmarke der Latte, auf die der Oberfaden eingestellt wird, m stellt den Tunkt
dar, wo die Zielung über den Mittelfaden die Latte trifft und u den Punkt, wo die Zielung
über den Unterfaden die Latte trifft. Bei der Distanzbestimmung ist einzig und allein die
Ablesung u zu machen. Die bei u abgelesene Zahl wird nun ohne jede Umformung — auch
ohne ßückung des Kommas — durch den Nonius b am Fernrohrlineal eingestellt, wobei nur
die grössere und hervortretendere Bezifferung als vorhanden angesehen wird, die mit der
Bezifferung der Distanzlatte übereinstimmt. (Fig. 50.)
*) Oberfaden ist derjenige Faden genannt, der in Wirklichkeit auf der Fädenblende oben liegt.