DAS PHOTOGRAMMETER
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zu gestalten, hat Steiner 1 ) ein sehr brauchbares Verfahren
angegeben, auf das wir hier nur verweisen wollen, zumal wir
die rechnerische Auswertung der Formel (3) — mit dem Rechen
schieber — für praktischer halten als die graphischen Methoden.
Es ist ersichtlich, daß man durch Verwertung des y für
den zugehörigen Bildpunkt auf der zweiten, auf dem
anderen Basisendpunkt gewonnenen Aufnahme und der
Entfernung des Punktes P vom 2. Standpunkte eine zweite,
von der ersten unabhängige Bestimmung der Höhe h erhalten
kann. Hatten die Instrumentenhorizonte beider Aufnahmen
die gleiche Höhe, so müssen die beiden h offenbar gleich
sein, während sie sich andernfalls um eine — für alle
Punkte konstante — Größe A von einander unterscheiden
müssen, die gleich der Höhendifferenz der Standpunkte ist.
Nachdem nun für alle in ihrer Horizontalprojektion
bereits festgelegten Punkte die Höhen über dem Instru
mentenhorizont bezw. (durch Addition der N. N. Höhe des
letzteren) die Höhen über N. N. konstruiert oder berechnet
worden sind, werden die Höhenzahlen den Punkten an
geschrieben und die Höhenlinien in bekannter Weise kon
struiert.
3. Spezielle Konstruktionen.
a) Uferlinien stehender Gewässer.
Wie im Vorausgehenden gezeigt, sind im allgemeinen
mindestens zwei Aufnahmen von verschiedenen Standpunkten
zur Konstruktion eines Lageplanes notwendig. Genügend
ist aber bereits eine einzelne Aufnahme, wenn es sich
um eine Vermessung von Uferlinien stehender Gewässer
^Steiner, die Photographie im Dienste des Ingenieurs,
Wien 1893.