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stellenden gegebenen drei Punkte bilden und für diejenigen Kombinationen, welche
sich durch günstige Lage der Punkte auszeichnen, nach den oben zusammengestellten
Formeln die gesuchten Koordinaten y, x widerholt berechnen, endlich aus den so auf
verschiedenen Wegen erhaltenen Werten für y, x, welche stets um einiges von einan
der abweichen werden, das arithmetische Mittel nehmen können. Allein dies fürt
leicht zu sehr umfangreichen Rechnungen, da, wenn beispielsweise nach 4 gegebenen
Punkten die Richtungen gemessen worden, auch 4 Kombinationen möglich, mithin 4
einzelne Rechnungen auszufüren sind. Bei 5 gegebenen Punkten würden sich schon
10 Kombinationen, bei n gegebenen Punkten
ft - n (n 1) (n —2)
U5) 6
Kombinationen ermöglichen lassen. Dabei wird in dem arithmetischen Mittel unter
Umständen immerhin ein Ergebnis von nur beschränkter Genauigkeit erzielt. Dagegen
ist die Methode der kleinsten Quadrate vorzüglich geeignet, diese Uebelstände zu
umgehen, und gerade beim Rückwärtseinschneiden tritt einer derjenigen Fälle ein,
in welchem die Anwendung dieser Methode auch für die Zwecke der niederen Geo
däsie fast unentbehrlich ist. Sie erfordert einen geringeren, mindestens nicht einen
gröfseren Zeitaufwand, als die widerholte Berechnung von y, x, selbst wenn die Zal
der Punktenkombinationen auf wenige besonders geeignete beschränkt wird. Die An
wendung der Methode wird in den §§ 5 und 6 gezeigt werden.
§ *•
Die Aufgabe des „EinSchneidens“ wird, soweit nicht auch für diese die
Fehlerausgleichung nach der Methode der kleinsten Quadrate (§ 7) bewirkt wird,
zweckmäfsig mit Zuliülfenahme des graphischen Rechnens gelöst. Um diese in Nach
stehendem beschriebene Lösung zu ermöglichen, müssen sich unter den gegebenen
Punkten, auf welchen die Stralen nach dem zu bestimmenden Punkte durch Winkel
messung festgelegt sind, mehrere befinden, nach welchen auch die Stralen von dem
zu bestimmenden Punkte aus beobachtet worden sind. Ist diese Vorbedingung nicht
erfüllt, dann muss zur Methode der kleinsten Quadrate gegriffen werden.
Der Fall des „Vorwärtseinschneidens“ bedarf nicht der besonderen Be
handlung, da derselbe sich als ein vereinfachter Fall des „Einschneidens“ darstellt.
Fig. 4.
Es seien mit Bezug auf Fig. 4 gegeben die
rechtwinkligen Koordinaten der Punkte P a , Pb,
P c , P d , P e , Pf, Pg wie folgt:
Punkt
y
X
P
-t a
— 25 663,24m
4- 26 121,54m
Pb
— 28 407,89
4- 26 431,70
Pc
— 27 933,66
+ 36056,72
Pd
— 21 785,34
+ 34 388,18
Pc
— 19 756,53
+ 28 2.61,63
Pf
— 21 293,63
+ 24 688,12
Pg
— 15 7i5»5*
+ 3i *9U57
Daraus ergeben sich die Neigungen der bezüglichen Strecken gegen die Abscissem
achse nach § 13 der „Trigon, und polygon. Rechnungen“:
j'b = 476° 2,6' 51"
vi — 108 9 43
v$ — 105 10 58
K = 53 8 16