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Im Uebrigen muss zwar der Methode der kleinsten Quadrate an sich der Vorzug
zugestanden werden. Von erheblicher praktischer Bedeutung wird aber die dadurch
erzielte gröfsere Schärfe der Punktbestimmung nicht sein, wie denn auch in den oben
durchgefürten Beispielen fast übereinstimmende Resultate erreicht worden sind. Denn
es hat ergeben:
die graphische Lösung-
die Anwendung der Me
thode d. kl. Quadrate.
y
X
y
X
— 2254,64
4- 937/78
— 2 254,62
4- 937/78
— 604,82
4- 3 882,12
— 604,83
4- 3 882,12
— 4 294,16
4-2 3°7/93
— 4294,14
+ 2, 307,93
wonach die bestehenden kleinen Abweichungen sich fast nur als unvermeidliche Un
genauigkeiten der letzten Stellen darstellen.
Jedenfalls bietet die graphische Lösung den nicht zu unterschätzenden Vorteil,
dass man ein vollständiges Bild davon erhält, wie sich die Visirstralen auf dem zu
bestimmenden Punkte kreuzen beziehungsweise einander verfehlen. Dies schärft den
praktischen Blick und klärt sofort darüber auf, wo und wie man etwaige Missstim
mungen aufzusuchen und zu vermeiden hat. Will man sich diesen Vorteil auch bei
der Anwendung der Methode der kleinsten Quadrate verschaffen, so ist man in allen
Fällen, in denen man die Rechnung blos mit den Neigungen ip oder /u ausfürt, in der
Lage, die Elemente zur Aufzeichnung der Schnittfigur in einfachster Weise dadurch
zu erhalten, dass man die bestehen gebliebenen Fehler v = v — (p±n oder v = v — /u,
welche in Sekunden ausgedrückt sind, in Längenmafs berechnet nach den Formeln:
(iz)
Sa Va
h b
Sb Vb
h
n —
Sn Vn
e" '
Nun nehme man einen Kreis mit dem definitiven Punkte P als Mittelpunkt und
trage um Letzteren nach der im § 2 erläuterten Art die Neigungen (p ± n oder t u
auf, wodurch man die Richtungen der Stralen PP a , PPb, •••> PPn erhält. Nach
einem verjüngten Mafsstabe ziehe man alsdann in dem Abstande h a eine Parallele zu
PPa, in dem Abstande h b eine Parallele zu PP b , , in dem Abstande h n eine
Parallele zu PP n , indem man zugleich die Vorzeichen der h a , hb, h n beachtet,
dergestalt, dass die Parallele, wenn h positiv, von P aus gesehen zur rechten Seite,
wenn h negativ zur linken Seite der betreffenden Stralenrichtung gezogen wird. Diese
Parallelen stellen die wirkliche Lage der Visirstralen dar, welche mit den unverbesser-
ten Neigungen r n von den gegebenen Punkten ausgehen. Die Berechnung der h ist
mit Bezug auf den oben Seite 66 und 67 behandelten Punkt P JO nachstehend bei
spielsweise ausgefürt:
P5
Pö
P 9
Pi
Ps
4- 5/9
-9/7
— 0,3
4- x,4
— 0/7
0. 771
3- 595
0. 98711
3- 855
9- 477n
3.603
0. 146
3- 688
9- 845«
3- 39°
9.052
4-0,113
9. 52811
— °/337
7. 766,,
— 0,006
8- 520
4-0,033
7. 92I U
— 0,009