A. Rechtsquelle. Rom. R. §. 2.
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(§.6—8). Auch die (an Zahl überwiegenden) Schrift
steller und Gesetzbücher, welche das Schmerzengeld mit
vollem Grunde im Zusammenhange mit dem Criminalrechte
behandeln, Habendasselbe als eine blose Privatsatissaktion
anerkannt *), welche demnach nur im strafrechtlichen Ad
häsionsprozesse geltend gemacht und stets zur gesonderten
Austragung auf dem Wege des Civilprozesses verwiesen
werden konnte.
A. Rechtsquelle.
I. Römisches Recht.
S- 2.
Die neuere Jurisprudenz gelangte, geleitet durch
die R-egel des römischen Rechts: „liberum corpus nul-
lam recipit aestimationem“ und den hieraus abgeleiteten
Folgesatz „eieatrieurn rmlla fit aestimatio“ ’), zu der
Annahme, daß eine Schmerzengeldklage im röm. Recht
überhaupt keine Begründung gefunden Habens. Diese
4) Schmid diss. de er. laesae sanitatis cap. 4, I, §. 17
„satisfactio privata“. — Refftet, Lehrb. des g. d Crim.-Rs.
8. 283, II u. s. f.
1) Die Regel findet sich ausgesprochen: 1.7 D. de his, qui ef-
fud. vel dej. (.9, 3) bei Gajus: cicatricum autem aut deformi
tatis nulla fit aestimatio „quia liberum corpus nullam
recipit aestimationem“; ferner bei Gajus 1. 3 D. si qua
drupes (9, 1)— Paulus: 1.2 §. 2 D. de lege Rhod. (14, 2) —
Modestin. 1. 103 D. V. 0. (45, 1).
2) Einzelne Anhänger dieser heutzutage allgemeinen Ansicht sind:
Stryk usus mod. pand. ad 1. Aquil (9, 2) tom. I, Abth. 2. —
Glück Comm. Bd. 10, S. 342. - v. Vangerow Leitfaden Bd. 3,