Full text: Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859

A. Rechtsquelle. Rom. R. §. 2. 
101 
(§.6—8). Auch die (an Zahl überwiegenden) Schrift 
steller und Gesetzbücher, welche das Schmerzengeld mit 
vollem Grunde im Zusammenhange mit dem Criminalrechte 
behandeln, Habendasselbe als eine blose Privatsatissaktion 
anerkannt *), welche demnach nur im strafrechtlichen Ad 
häsionsprozesse geltend gemacht und stets zur gesonderten 
Austragung auf dem Wege des Civilprozesses verwiesen 
werden konnte. 
A. Rechtsquelle. 
I. Römisches Recht. 
S- 2. 
Die neuere Jurisprudenz gelangte, geleitet durch 
die R-egel des römischen Rechts: „liberum corpus nul- 
lam recipit aestimationem“ und den hieraus abgeleiteten 
Folgesatz „eieatrieurn rmlla fit aestimatio“ ’), zu der 
Annahme, daß eine Schmerzengeldklage im röm. Recht 
überhaupt keine Begründung gefunden Habens. Diese 
4) Schmid diss. de er. laesae sanitatis cap. 4, I, §. 17 
„satisfactio privata“. — Refftet, Lehrb. des g. d Crim.-Rs. 
8. 283, II u. s. f. 
1) Die Regel findet sich ausgesprochen: 1.7 D. de his, qui ef- 
fud. vel dej. (.9, 3) bei Gajus: cicatricum autem aut deformi 
tatis nulla fit aestimatio „quia liberum corpus nullam 
recipit aestimationem“; ferner bei Gajus 1. 3 D. si qua 
drupes (9, 1)— Paulus: 1.2 §. 2 D. de lege Rhod. (14, 2) — 
Modestin. 1. 103 D. V. 0. (45, 1). 
2) Einzelne Anhänger dieser heutzutage allgemeinen Ansicht sind: 
Stryk usus mod. pand. ad 1. Aquil (9, 2) tom. I, Abth. 2. — 
Glück Comm. Bd. 10, S. 342. - v. Vangerow Leitfaden Bd. 3,
	        
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