A. Rechtsquelle. Rom. N. — act. 1. Aquil. §. 3. 105
haben. Dieselbe ist erst späteren Ursprungs *); dessen
ungeachtet war sie eine Zeit lang, besonders im letztver
flossenen Jahrhunderte, in Deutschland die vorherrschende 1 2 3 ).
Der Grund gegen die Zulässigkeit derselben ist folgender:
Die lex Aquilia setzt als allgemeines Requisit ein
damnum (injuria datum) voraus; das Wort damnum
aber bezeichnet in seiner juristischen Bedeutung keines
wegs die Verletzung eines freien Menschen,
sondern ausschließend einen Vermögens schaden^), —
1) Noch Glasen f 1678 kam bei Untersuchung der Frage, ob
die im Art. 20 der 6. C C. enthaltene Klage als activ l. Aquil. sich
bezeichnen lasse, (comm. in C. C. C. ju art. 20, III) zu dem richtigen
Resultate, daß dieselbe, soweit sie auf Ersatz von Kurkosten und
Versäumniß gerichtet (d. i. soweit sie keine Schmerzengeldklage ist),
eine Aquilia sei — Dagegen wurde bereits von Schiller (1632
1 1705) praxis j. Rom. ed. 3, exercit. XIX §. 33 und in der so
citirten Dissertation von Peter Müller de pec. doloris vom
Jahre 1686, cap. II th. III die actio legis Aquiliae int Falle des
Schmerzengeldes für zulässig befunden.
2) Sie findet sich u. a. bei den Criminalisten Eng au eiern,
jur. ei im. 1.1 t. 25 §.316. — Quistorp Grunds, d. peinl. Rs.
1. Thl. 6. Aufl. § 337 u. Beitr. — Geo. Jae. Fried. Meister
princ. jur. crim. §.182; — unter den Civilisten in 8am. Stry-
kii iisus modern, pand. ad 1. Aquil. tom. 1. Abth. 2 §. 10 —
F. E. Pufendorf observ. juris univ. tom. IV, obs. 51. —
Schmidt Klagen u. Einr. tz. 1209; — im Paudektencommentar
des Holländers llob. Voet comm. ad pand. ad 1. Aquil. (9, 2)
§.11 — unter den Neueren bei Glück Pand. Comm. Bd. X, S. 388.
- Ttttmanu Handb. d. Strafrechtsw. §.141. — Wen'ning Ju
genheim gem. Civ-R. Bd. II §. 330, Schweppe, Göschen,
Arndts u. s. s
3) Vgl. Brissonius de verb. signif. s. v. damnum. —
Hasse die culpa des fönt. Rs. § 2, S. 17, a). — Walt er im n.
Archiv des Crim.-Rs. Bd. IV (1820 u. 21) S. 249 ff. — Freilich ist