Full text: Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859

122 A. Rechtsguellc. Gew.- u. wissensch. R. §. 6. 
in deren Lande Reste der altdeutschen Privalbußen — das 
Wergeld neben dem Schmerzgelde —, wenn auch unter 
bedeutenden Modifikationen, bis auf die letzten Decennien 
unsres Jahrhunderts fortbestanden 4 ). An die Ausfüh 
rungen dieser Juristen knüpften die Späteren die Lehre 
vom Schmerzengelde an. — Diese Entstehung der Klage 
aus den bezeichneten Bußen ist bereits von allen, welche 
die Geschichte des Rechtsmittels in Betracht gezogen, un 
bestritten anerkannt 5 ). Es kann deßhalb hier jede 
weitere deßfallsige Ausführung völlig bei Seite gelassen, 
und bezüglich der ältesten Geschichte des Schmerzengel 
des einfach auf die geschichtlichen Darstellungen der „Pri 
vatbuße" verwiesen werden. — 
Auf drese Weise läßt sich mit ziemlicher Bestimnitheit 
die Frage über die Entstehung der Schmerzengeldklage 
Argentor. 1597 §. sed et lex Corn. (8) J. de injur. (4, 4) 
num. 5. — Bened. Carpzovii practic. n. imp. Saxon. rer. crim. 
ed. 11 pars II quaest. 99 mim. 28 u. 29. — Job. Sch Uteri 
praxis j. R. ed. 3 exereit. ad pand. XIX §. 33 ff. §. 15 eod. — 
Zur Zeit Schneideweins <1519 — 1568) bestand noch eine gesetzlich 
normirte Gliedertaxe z. B für Finger und Zehen der 10. Theil des 
Wergeides it. s f. Zur Zeit Carpzov's dagegen hatte man die Fest- 
stellung des Schmerzgeldes für derartige Verletzungen bereits dem 
arbitrium judieis überlassen: Carpzov 1. c. qu. 99, num. 11 
und 12.— Bez. d. älteren Rs: Sachsenspiegel II, 16 §.5—9; 
III, 45; — vgl. Schwabenspiegel e. 258, 260, 80. 
4) Vgl. §. 7 Note 3. 
5) Eichhorn d. St.- u. Rsgesch. § 549 Note a. — Gens- 
l er Archiv f. civil. Praxis Bd. I S. 144 §.2— H«f fter Crim.-R 
§.283 Note 6. — Philipps d. Privatr. 1 §.84. — Friederich 
de vulnerat. satisf. Altdort 1 . 1781 §. IV. — Schmid diss. de 
crim. 1. sanitat. §. 18. — Einzelne nennen deßhalb das Schmer 
zengeld noch heutzutage eiue gemeinrechtliche „Buße" z. B. Ortloff 
deutsches Privatr. 1828, S. 512, Note 74.
	        
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