Full text: Beiträge zur Geographie Kurhessens und der umliegenden Gegenden aus der kurhessischen Triangulirung der Jahre 1822 bis 1837

§. 91. Ausgleichung f. d. Beobachtungs-Punkte erster Klasse. 161 
sen geringen Oscillationen herumschwanhen, und überzeugt 
sich, dass jedes weitere Fortsetzen der Repetition nur verlo 
rene Arbeit seyn würde. — Eine ganz ähnliche Bewandniss 
hat es aber mit den Horizont- Abschlüssen, welche bei dem 
in gegenwärtigem System angewandten Verfahren die gemes 
senen 'Winkel geben. Verspart man nämlich diese nicht 
bis zuletzt, sondern fängt gleich in den ersten Tagen nach 
dem Anfang einer neuen Station auch an den Horizont ab- 
zuschliessen, und fährt damit von Zeit zu Zeit fort, so wie 
die Anzahl der Beobachtungen anwächst, so findet man am 
Ende die Gränze, an welcher durch weitere Vermehrung 
der Beobachtungszahl nichts wesentliches mehr geändert 
werden kann; und dann ist es Zeit zu einer folgenden Sta 
tion aulzubrechen. — So aber habe ich es, nach dem Bei 
spiel vonGauss, regelmässig immer gemacht, indem ich so 
reiche Horizonte wie z. B. Meisner u. dgl. vier- bis sechs 
mal vorläufig abschloss, dann aber auch die Station mit der 
Ucberzcugung verliess, dass hier alles geleistet sey, was 
dieses Auge mit diesem Instrument leisten könne. Insofern 
also ist allen Richtungen einerlei Gewicht beizulegen, wenn 
gleich nach Verschiedenheit der Umstände mitunter eine 
sehr verschiedene Anzahl von Beobachtungen dazu gehörte, 
um in ihrer Festlegung die oben bezeichnete Gränze zu 
erreichen. — Solches wiederholtes Abschlüssen des Hori 
zonts, w r as am Ende zu einem ganz unterhaltenden Neben- 
Geschäft wird, hat dann auch das Angenehme, dass bei dem 
endlichen definitiven Abschluss von schon sehr genäherten 
Werthen ausgegangen werden kann. Ich erinnere mich z. 
B. nicht, dass Herr Fl i ed ne r, der letztere Rechnung über 
nahm, je an meinen vorläufig angesetzten Zehnteln von Se- 
cunden noch elw’as zu ändern gefunden hätte. 
Aus den 45 Bedingungsgleichungen wurden nun zu 
nächst die 110 Gleichungen gebildet, welche jede einzelne 
corr. A mit den Correlaten verbindet; und hieraus die 45 
Normalgleichungen, aus welchen die Correlaten durch Eli 
mination zu finden waren; endlich wurden auch noch Hui fs- 
gleichnngen aufgestellt, an welchen während der Elimina 
tions-Arbeit die Richtigkeit des Bisherigen von Zeit zu Zeit 
geprüft werden konnte. Diese letztere Vorsichts - Maasre- 
gei, auf welche mich die erprobte Nützlichkeit der Cocffici-
	        
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