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Siebentes Kapitel. Definitive Rechnungen.
enten-Summen *) führte, bewies sich sehr vorlheilhaft, ja
ohne dieselbe mochten w r ir schwerlich durchgekommen
seyn, denn wirklich kamen während der (dreimonatlichen)
Eliminations-Arbeit zwei oder gar drei Falle vor, in wel
chen wir beide denselben Fehler in derselben Zahl gemacht
hatten. Ich kann also dieselbe vorerst, solange wir nicht etwa
von Gauss selbst eine Anleitung zur practischen Ausfüh
rung dieser Arbeiten erhalten, die dann wahrscheinlich noch
viel kräftigere Mittel zur Erleichterung und Vereinfachung
bringen wird, als erprobt empfehlen. -— Wass ich aber an-
lühren muss damit es nicht nachgeahmt werde, besteht da
rin, dass ich in diesen Rechnungen alle 4DecimaIen, welche
die Horizont-Abschlüsse geben, beibehielt, und sie erst in
den durch die endliche corr. A corrigirten Winkeln auf die
zweite abrundete, statt dass ich gleich die gemessenen Win
kel und die Fehler der Dreiecke darauf hätte abrunden sol
len. Ich hatte mich darin nach den 3 Recimalen in den
beiden Rechnungs-Beispielen gerichtet, und sah zu spät ein,
dass ich durch die daraus erwachsene Vermehrung der Ar
beit gar nichts gewonnen haben konnte. Denn der that-
sächlich erwiesene Umstand, dass das genäherte Sphäroid,
auf welchem w ir die Excesse der Dreiecke berechnen , Ab
weichungen von Viertels - Minuten zw ischen den wirklichen
Verticalen und den berechneten zeigen kann, **) macht es
meines Erachtens unmöglich, den höheren Decimalen der
theoretisch berechneten Excesse irgend Realität beizulcgen.
Die Elimination selbst rechneten wir nach der von
Gauss***) angegebenen indirecten Methode, indem wir im
mer abwechselnd die 21 Gleichungen der III. und die 24
Gleichungen der II. Classe bearbeiteten; wobei wir aber
die Erfahrung machten, welche Gauss mir schon aus An
sicht meiner Figur prophezeit hatte, dass die Convergenz zu
stellenden Resultaten sehr langsam war. Nachdem wir drei
zehnmal die Operation des Eliminirens und Substituirens
vollbracht hatten, zeigten sich endlich nur noch ganz unbe
deutende, aller Praxis schon entschwundene, Differenzen in
•) Encke Jahrhuch 1836 S. 257.
•*) Gaii8s Bestimmung des Breiten-Unterschiedes u. a. w. S. 73.
**•) Supplementum u. s. w. §. 20.