Full text: Die Ausgleichsrechnungen der practischen Geometrie, oder die Methode der kleinsten Quadrate mit ihren Anwendungen für geodätische Aufgaben

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Einleitung. 
nen; es ist deshalb immer eine Haupt - Aufgabe der wissen 
schaftlichen Praxis, die Messungen von diefer Art von Feh 
lern rein zu halten, d. h. zuerst sorgfältig die Ursachen der 
regelmässigen Fehler zu erforschen und dann entweder diese 
Ursachen selbst zu vertilgen, oder, nach Ausmittelung des 
Gesetzes der daraus entspringenden Fehler, letztere durch 
Berechnung oder Elimination zu entfernen. Beispiele sol 
cher constanten Fehler anzuführen wird hier nicht mehr 
nöthig seyn. Die practische Geometrie behandelt sie aus 
führlich. — Wir werden uns auch in der gegenwärtigen 
Betrachtung gar nicht mehr damit beschäftigen, sondern se 
tzen vielmehr voraus, dafs Beobachtungen, welche ein ge 
hörig unterrichteter und gewissenhafter Practiker zu weite 
rer Bearbeitung bestimmt oder einliefert, davon schon frei 
seyen. 
Die Fehler der zweiten Gattung, welche wir u n r e g e 1- 
mäfsige, zufällige oder unvermeidliche Fehler 
nennen, haben dagegen veränderliche Ursachen, deren Ein 
wirkung auf die einzelnen Beobachtungen keinem bestimm 
ten Gesetze unterliegt und also auch keiner Berechnung un 
terworfen werden kann. Diese Fehler werden, ihrer Natur 
nach, durch unsere Bemühung nur in immer engere Grän- 
zen eingeschlossen, nie, wie die constanten, ganz aufge 
hoben werden können. Unser Streben wird also auch 
immer nur darauf gerichtet seyn können, sie so klein und 
so unschädlich zu machen als möglich. Dahin gehören 
also vorerst die Fehler, welche aus Mangelhaftigkeit unse 
rer Sinne entstehen, deren Schärfe doch immer nur bis auf 
einen gewissen Grad, durch Uebung, iVnstrengung und In 
strumentalhülfe (z. B. Fernröhre), gesteigert werden kann, 
ohne je absolut zu werden. Ferner gehören dahin die Feh 
ler, welche aus äufseren, unvermeidlichen, uns unbekannt
	        
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