§ 32. Berichtigung des Instrumentes.
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2. Herstellung des Zusammenfallens der optischen und
mechanischen Achse des Fernrohres.
Angenommen, das Fernrohr läßt sich um seine Längs
achse drehen, so muß ein eingestellter entfernter Punkt (z. B.
auf der Latte) bei der Drehung um 180° auf der Mitte des
Fadenkreuzes bleiben. Eine zieh zeigende Abweichung wird
zur Hälfte durch Ver-
• v ~. — r- V
-A
Schiebung des Faden
kreuzes (genauer der das
selbe tragenden Platte)
weggebracht. Die Zen
trierung der Objektiv
linse ist hierbei als
richtig angenommen
A
H
■-JV
11 L
Fig. 45 a.
eine Exzentrizität derselben wird beim
Visieren nach einem nahen Punkte nach Ausführung der vor
genannten Korrektion erkannt.
3. Herstellung des Parallelismus der mechanischen, also
nach Ausführung von 2. auch der optischen Achse mit der
Niveauachse.
Diese wichtigste Bedingung wird durch Umlegen des
Fernrohres in seinen Lagern und Ablesung des Niveaus ge
prüft. Die Libelle wird
in einer Lage horizontiert; jv
ergibt sich beim Umlegen
des Fernrohres an dem
nach 1. berichtigten Ni
veau ein Ausschlag, so
rührt er von einer Un
gleichheit der Lagerringe
des Fernrohrs her. Denkt
man sich der Einfachheit halber den Fernrohrmantel als
Kegelfläche mit dem halben Öffnungswinkel e, so ist bei
einspielendem Niveau (Fig. 45 a) die Fernrohrachse AA
um s und die Ebene der Fernrohrunterlage LL um 2 e
gegen den Horizont IIII geneigt. Wird das kegelförmige
Fernrohr auf der unverändert gelassenen Unterlage umgelegt
(Fig. 45 b), so mißt der entstehende Ausschlag des Niveaus
den Winkel 4 e der Niveauachse NN gegen den Horizont.
Der Parallelismus zwischen Niveauachse und Fernrohr
achse läßt sich bei der ersten Lage des Fernrohrs herstellen,
indem durch Korrektion der Neigung der Auflageebene LL
A-.j
II
A II
Fig. 45 b.