Full text: Geodäsie

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Kapitel VII. Nivellement. 
Setzung erfüllt oder vielmehr ein Gang der Okularröhre 
vorhanden ist, geschieht in der Weise, daß man eine Reihe 
von Punkten einmal aus der Mitte nivelliert (wobei dieser 
Fehler nicht eingeht), ein zweites Mal von einem festen 
Punkte aus. 
§ 33. Fehler der Nivellements. 
1. Die Ablesungen der Nivellierlatten können dadurch 
von einseitigen Fehlem beeinflußt sein, daß die Lattenlängen 
nicht mit den Längen des Normalmaßstabes übereinstimmen. 
Dies kann nur durch häufige Vergleichungen der Längen, 
bzw. durch Korrektionen wegen der Ausdehnung der Latten 
durch die Temperatur, Feuchtigkeit usw. vermieden werden. 
Ferner können die Unterlagen (Platten), auf denen die 
Latten stehen, während der Zeit der Messung einsinken. 
Die hieraus entspringenden Unsicherheiten äußern sich er 
fahrungsgemäß bei nötiger Vorsicht nicht leicht in syste 
matischer Weise, sondern treten mehr als zufällige Fehler 
auf. Dagegen hat sich gezeigt, daß die Aufstellung des 
Instrumentenstativs, wenn ein Stativfuß etwa immer in der 
Nivellierrichtung aufgestellt wird und der Beobachter ge 
wohnheitsmäßig eine bestimmte Stellung beim Beobachten 
einnimmt, zu Fehlern einseitiger Art führen kann, indem ein 
einseitiges Einsinken des Stativs stattfindet. 
2. Der Fehler, der durch die Erdkrümmung entsteht, hat 
unter der Voraussetzung einer kugelförmigen Gestalt der 
Erde, wie wir sahen (§ 31), beim Nivellement aus der Mitte 
keinen Einfluß. Auch ist hierbei die strenge Gleichheit der 
Entfernungen von beiden Latten nicht nötig. Denn sind d 
und d' die beiden Entfernungen, so sind die Fehler 
d 2 d' 2 
A== 2B> A R’ 
also der Fehler des Höhenunterschiedes 
a a, iß + d') (d — d') 
~ = 2R ‘ 
Setzt man, indem das Instrument nahezu in der Rich 
tung der Latten aufgestellt angenommen wird, für diese 
Überschlagsrechnung d + d' = 2D gleich der Lattenentfer 
nung, so wird A — A' = -=- (d — d'). 
K
	        
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