§ 33. Fehler der Nivellements.
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Für D == 100 m wird B = 64000 B in runder Zahl. Wenn
daher z. B. ^ mm als gestattete Abweichung angesehen wird,
so folgt d — d' — 8 m als erlaubter Unterschied der Ent
fernungen. Da bald d, bald d' größer sein wird, so wird
dieser Fehler im allgemeinen wechselndes Vorzeichen haben,
also zufälliger Art sei.
In besonderen Fällen liegt aber doch hierbei die Gefahr
nahe, einseitige Fehler zu begehen. Wenn z. B. auf geneig
tem Gelände nivelliert wird, wo viele Instrumentaufstellungen
auf kurzen Strecken nötig werden, könnte man versucht sein,
um schneller vorwärts zu kommen, z. B. die eine Latte
immer in größerer Entfernung in B' statt in B aufzustellen,
damit in B' die volle Lattenlänge ausgenützt werden
kann. Sei h die Höhe des Instrumentes, seine Ent
fernung von der Latte in A, deren unteres Ende
angezielt würde, d,
von der Latte in B'
d -f- <5, i die Neigung
des Geländes, so ist
genähert h = id, also
2 d =
2 h
Fig. 48.
Ist nun die Latten
länge L > 2 h und
kann die Latte in B' noch in der Höhe L abgelesen werden,
so ist
L — i (2 d + <5), also d —
2 id L — 21i
Da L > 2 h ist, so wird der Fehler daher mit dem
selben Vorzeichen auftreten, also einseitig wirken.
3. Ähnlich wie die Krümmung der Erde, beeinflußt die
Lichtbrechung in der Luft die Nivellements, jedoch läßt
sich dieser Einfluß nicht sicher berechnen (Fig. 49).
Sei AC die Zielachse des Fernrohres, LC die Latte,
so sieht das Auge in A bei horizontaler Zielrichtung nicht
den Punkt C, sondern infolge der Lichtbrechung den
Punkt B, der um rj von C abweicht. Der Lichtweg AB
wird gewöhnlich als Kreisbogen angenommen, dessen Radius